Aufsteiger SC Spelle-Venhaus nur schwer auszurechnen

Spelle. Der SC Spelle-Venhaus schwimmt weiter auf der Erfolgswelle, die längst nicht mehr nur durch Euphorie zu erklären ist. Der Landesligaaufsteiger, der sich als Vierter in der Spitzengruppe etabliert hat, verfügt mit seiner jungen Mannschaft über erhebliches Potenzial.Der Klub von der Südkreisgrenze hat sich nach dem Abstieg mit Trainer Siggi Wolters und Obmann Jürgen Wesenberg, der schon als Spieler eine wichtige Rolle beim SCSV spielte, neu aufgestellt und ausgerichtet. „Es hat bewegt sich was im Verein“, sagt Wolters. Denn neben der Ersten sind die Zweite, die A- und die B-Junioren aufgestiegen. „Wir sind wieder interessant für Spieler“, erkennen die Verantwortlichen und haben Aufbruchstimmung auch im Umfeld erkannt. Nicht nur Wolters ist froh, dass der Abstieg vor eineinhalb Jahren wie ein Betriebsunfall schnell wieder korrigiert werden konnte. Aber er mahnt auch: „Wir müssen daran arbeiten, dass das Niveau weiter steigt!“ Die Mannschaft, so scheint es zumindest, hat das Zeug dazu. „Wir haben eine gute Riege“, stellt Wolters fest. Die Speller haben sich bei der Zusammenstellung keiner Aufstiegsromantik hingegeben, sondern die Meisterelf gehörig verstärkt. Die Routiniers Stefan Pöling und Matthias A’Tellinghusen sind gegangen, aber allein vom ehemaligen Wolters-Klub FC Schüttorf 09 sind mit Florian Hoff, Robert Bartling, Sebastian Schmagt und Christoph Röttger vier Kicker gekommen, die längst zum Stammpersonal zählen.„Wir sind in der Breite gut aufgestellt“, weiß Wolters. Deswegen ist seine Mannschaft auch nur schwer auszurechnen. Wenn ein Spieler ausgeschaltet wird, übernimmt eben ein anderer. So haben die Speller auch die Ausfälle von Josef Arning, der vom Oberligisten SV Holthausen/Biene gekommen ist, von Daniel Rehers oder von Simon Lampen verkraftet.Der SCSV hat in der Landesliga dort weitergemacht, wo er in der Bezirksliga aufhörte. An sieben der ersten acht Spieltage war er Spitzenreiter. Er ist nie tiefer als auf Rang fünf abgefallen. In den ersten Partien spielten die Emsländer überzeugend. Da lebten sie noch von der Euphorie und erkannten schon die Substanz. Gerade für einen Aufsteiger ist der gute Start in die neue Liga wichtig. Wie ein Signal wirkte der Sieg beim hoch gehandelten SC Melle. „Wir haben immer auf Augenhöhe mit den Gegnern gespielt“, erinnert der Trainer an seine Erkenntnis auch bei Niederlagen gegen den VfL Oldenburg oder beim SV Bad Rothenfelde. Unnötig war die Heimschlappe gegen Eintracht Nordhorn.In jeder Partie haben sich die Speller Chancen herausgespielt, aber insgesamt zu wenige davon genutzt. Gerade, wenn der Gegner nicht mitspielt, fehlt noch die Cleverness vor dem Tor. Da will der SCSV in der Rückrunde ansetzen. Immerhin haben nur vier Konkurrenten häufiger getroffen als die Speller (37). Erdem Cosar und Sebastian Schmagt erzielten mehr als die Hälfte der Treffer.„Mit der Gesamtleistung bin ich zufrieden“, sagt Wolters. Dabei lief es in der Vorbereitung noch nicht so gut. Der Pokal-K.o. gegen den Nachbarn FC Schapen schmerzte besonders. Aber er hat der Mannschaft gezeigt, dass sie sich jeden Erfolg erarbeiten muss.In der Defensive wirkten die Speller um so stabiler – wie 18 Gegentreffer belegen. Nur der Liga-Primus VfL Oldenburg weist einen besseren Wert (16) auf.Die Viererkette wurde neu aufgestellt. Der ehemalige Mittelfeldspieler Michael Schütte-Bruns agiert in der Innenverteidigung so souverän wie Robert Bartling. Rechts war Simon Lampen auffällig. Auf der Doppel-Sechs überzeugten Florian Hoff und Christoph Röttger. Torwart Tobias Schimmöller strahlt Sicherheit aus.„Die Mannschaft macht das“, ist Wolters vom Team überzeugt. Schließlich fand sie auch nach vier sieglosen Spielen in Serie zurück in die Erfolgsspur. Ein wichtiger Lernprozess besonders für die jungen Akteure, die sich für die Rückrunde einiges vorgenommen haben: Zunächst wollen sie die letzten zum Klassenerhalt fehlenden Punkte sammeln, und dann sehen, was nach oben noch geht...Quelle: /Lingener Tagespost 27. Dezember 2012 09:00 Uhr

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