„Osnabrücker Fußballgemeinde lebt“

Fußball war das Lockmittel mit großer Resonanz, aber nicht das Wichtigste am Benefizspiel für die an Blutkrebs erkrankte Lea Sophie zwischen dem Landesligisten SV Bad Rothenfelde und dem mit 1:0 siegreichen Drittligisten VfL Osnabrück.Rothenfelde. 2000 Zuschauer sahen am Sonntagnachmittag im Heristo-Sportpark ein munteres Spiel auf tiefem, rutschigem Geläuf, in dem sich der Außenseiter teuer verkaufte. „Meine Mannschaft hat sich gut verschoben und die Räume eng gemacht“, lobte Rothenfeldes Trainer Günter Baerhausen: „Und das auch in der zweiten Halbzeit mit vier A-Jugendlichen.“ Dafür hatte die Elf der ersten 45 Minuten die größte SVR-Chance: Der satte Distanzschuss des auch ansonsten auffälligen Willi Stenke rauschte knapp am Tor vorbei (20.).Das einzige Tor des VfL war nach 17 Minuten gefallen: Addy Menga traf nach einem Eckball von Marcos Alvarez per Kopf. Fünfmal Menga, Pascal Richter, Alvarez (55.) und Sebastian Klaas vergaben Chancen auf einen höheren Sieg.Unter den 2000 Zuschauern waren zahlreiche Amateurfußballer und Trainer der Region, aber auch Zweitligaspieler Julian Börner (Arminia Bielefeld), der mit Gattin Kristina und deren Vater Jürgen Gessat das Spiel besuchte. Zahlreich vertreten war der VfL Osnabrück, der mit dem kompletten Kader angereist war. Trainer Joe Enochs hatte die Spieler seines aus der U21 und U19 verstärkten Kaders aufs Feld geschickt, die am Freitag beim 0:0 gegen Cottbus nicht in der Startelf gestanden hatten. Die übrigen Akteure gesellten sich unter die Zuschauer, gaben Autogramme und ließen sich wie die SVR-Spieler und weitere rund 80 Zuschauer typisieren. Viele der Zaungäste hatten dies bereits am Vortag bei der großen Aktion an der Rothenfelder Feuerwehr erledigt.Von den VfL-Verantwortlichen waren unter anderen Präsident Hermann Queckenstedt („Wenn der VfL sozial und gesellschaftlich helfen kann, sind wir dabei“), „Vize“ Uwe Brunn und Geschäftsführer Jürgen Wehlend („Wir nehmen seit dem Ausbruch 2014 Anteil an der Krankheit von Lea Sophie“) in der Salinenstadt. „Eine echt schöne Sache, dass der VfL mitmacht“, betont der treue VfL-Fan Christian Willmann (43) aus Bad Laer: „Es gehört sich auch so, dass das regionale Topteam diese Aktion unterstützt.“Michael Wernemann aus dem Organisationsteam von „Spende deines Lebens: Lea Sophie“ schwärmte vom Zuschauerinteresse sowie der ehrenamtlichen Hilfe des SV Bad Rothenfelde, VfL und des ebenfalls unentgeltlich angetretenen Schiedsrichter-Teams mit Florian und Sebastian Heft sowie Viktor Tews von Eintracht Neuenkirchen. Dank der Geldgaben diverser Firmen und Privatleute – auch die erste Rothenfelder Mannschaft und die VfL-U17 öffneten die Mannschaftskasse – sowie der Spenden des am Sonntag verkauften Kuchens vom SVR, Roten Kreuz, der Feuerwehr und des Schützenvereins Erpen-Timmern kamen insgesamt 80000 Euro zusammen. „Die DKMS-Typisierungen sind somit voll finanziert“, freut sich Wernemann, der darauf hinweist, dass die zehnjährige Lea Sophie die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft über das Internet verfolgt: „Sie freut sich sehr.“Robert Borgelt, ab dem Sommer bei Eintracht Rulle wieder im Traineramt, fasste am Spielfeldrand letztlich den gestrigen Nachmittag perfekt zusammen: „Die Osnabrücker Fußballgemeinde lebt – das ist doch klasse.“SV Bad Rothenfelde: Zimmermann – K. Stumpe (46. Straede), Unger (46. Poerschke), Herbermann (46. Bialas), Linnemann – Strunz, Gelhoet, Meyer-Potthoff (46. Wernemann), Stenke (46. Kotulla) – Malungu (46. V. Stumpe), Fiß (46. Eger).VfL Osnabrück: L. Tigges – Bleker, Eiter, Ruschmeier, Odenthal – Richter (60. Rökker), Krasniqi, Taskesen, S. Tigges (60. Mause) – Alvarez (60. Klaas), Menga.Tor: Menga (17.). – Zuschauer: 2000.Quelle: Neue Osnabrücker ZeitungAutor: Christian DetloffFoto: Helmut Kemme

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