10:1 - Oythe spielt mit Pewsum Katz und Maus

Von Carsten BoningOythe — Kurz vor dem Anpfiff der neuen Landesliga-Saison gab es noch eine kleine Erinnerung an die abgelaufene Serie. Im Mittelkreis überreichte Claus Börge­ding, Klubchef des VfL Oythe, eine üppige Torjäger-Trophäe an Tim Wernke. Der 25 Jahre alte Stürmer war in der letzten Saison Torschützenkönig geworden — mit überragenden 37 Treffern. „Tim, vielleicht schaffst du es ja, diese Marke noch zu verbessern, kommentierte Oythes Sta­dionsprecher Helmut Müller die kleine Zeremonie an der Hasen­weide. Nach den ersten 90 Liga-Minuten kann man festhalten: Wernke ist auf einem sehr guten Weg. Zum fulminanten 10:1 (4:1)-Triumph gegen den TuS Pewsum, mit dem die Fußballer des VfL Oythe gestern in die Lan­desliga-Spielzeit 2011/12 starte­ten, steuerte der neue Kapitän gleich fünf Treffer bei 10:1 — selbst die kühnsten Op­timisten im Oyther Lager hatten nicht mit so einem Vollgas-Start gerechnet. Logisch, dass der VfL erster Tabellenführer ist und am Mittwoch mit breiter Brust zum ambitionierten Vizemeister SSV Jeddeloh fährt. Für den VfL Oythe war es der dritte zweistellige Sieg in der höchsten Weser-Ems­Staffel, in der Saison 07/08 hatte es zweimal ein 12:0 gegen den FCR Bramsche gegeben.Gestern bekam Pewsum die Offensivwucht des VfL Oythe zu spüren. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten, die rund 30 Minuten anhielten, spielte die Elf von Trainer Uwe Küpker mit den völlig überforderten Ostfriesen Katz und Maus. Wir haben den Ball gut laufen lassen. Alle haben sich gut eingebracht, bilanzierte Küpker. Er wollte das Schützen­fest nicht allzu euphorisch feiern — aus Respekt vor Pewsum, aber auch mit Blick auf Jeddeloh. Sein Amtskollege Stefan Prause wählte deutliche Worte. Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert. Das war einfach peinlich. Eine Frechheit, die ich persönlich nehme, sagte Pewsums Trainer.Die Gäste mussten mit Torjäger Christian Diener (Innenbandriss im Knie) und Flügelflitzer Andre Geiken (Magen-Darm-Grippe) ausgerechnet auf jene zwei Offensivkräfte verzichten, die beim Pewsumer 5:3-Sieg in Oythe Mitte Mai überragend waren. Der Rest der Truppe ergab sich seinem Schicksal und scheiterte nach der Pause beim Versuch, die Niederlage in halbwegs erträglichen Grenzen zu halten. „Das spiegelt den Charakter der Mannschaft und das Niveau der Vorbereitung wider, wetterte Prause, der persönliche Konse­quenzen nicht ausschloss.Kurios: Pewsum ging sogar in Führung. Oythe sah beim 0:1 durch Patrick Bygus' feinen Heber (15.) nicht gut aus. Die Antwort folgte im Gegenzug: Aus 16 Metern jagte Jan Egbers den Ball ins lange Eck — 1:1 (16.). Der schnelle Ausgleich war wichtig und ein Weckruf, sagte Küpker. Oythes Torfabrik nahm ihre Arbeit auf, Angriff auf Angriff rollte auf das Pewsumer Tor — im­mer wieder initiiert von Mike Thomas, der eine Unmenge an Ballkontakten hatte. Egbers sorgte mit einem feinen 23-m-Freistoß über die Mauer für das 2:1 (35.), ehe Wernke nach tollen sei Pässen von Egbers bzw. Dennis Jex auf 4:1 erhöhte (36./42.). Nach der Pause nahm das Pewsumer Unheil seinen Lauf. Jex per Freistoß-Schlenzer vom linken Strafraumeck (47.), Wernke (63.,) Konter mit Vorlage Jex) und „Jo­ker Markus Kohls per Doppel­pack (79./84.), Vorarbeit jeweils Wernke) schraubten das Resul­tat auf 8:1. Für die Zweistelligkeit sorgten dann - Wernke mit seinen Toren vier und fünf - erst nach Querpass von Kohls (87.), dann per Kopf nach toller Flanke des starken Jex (89.). Eine Nachspielzeit gab's nicht - am Ende hatte auch der Schiedsrichter Mitleid mit dem Gast.Quelle: OV 08.08.2011

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