Ein ganz hartes Stück Arbeit

Die aktuelle Situation des SVR könnte gewiss komfortabler sein: Mit zwanzig Punkten rangieren die Grün-Weißen vor dem 14. Spieltag in der Landesliga Weser-Ems auf Platz zehn. Für die Grün-Weißen gilt es nun, sich Schritt für Schritt in das obere Tabellendrittel zu manövrieren. Der Grundstein für jenes Vorhaben soll am Sonntag, ab 14 Uhr im Heimspiel gegen Aufsteiger SV Frisia Loga mit einem Dreier gelegt werden, um dem grauen Mittelmaß der Landesligatabelle zu entfliehen. Wahrlich keine leichte Aufgabe, zumal die Ostfriesen jeden Punkt dringend benötigen.Wir müssen gewinnen - so lautet das allgemeine Credo aller Beteiligten beim SV Bad Rothenfelde. Zum einen, um nach dem Spieltag den einen oder anderen Platz in der Tabelle vorwärts zu kommen, wie SVR-Chef Karl-Wilhelm Twelkemeyer betonte. Mit einem Erfolg gegen den Aufsteiger könnten die Grün-Weißen Plätze gegen die punktgleichen FC Schüttorf und VfL Oythe gutmachen, im besten Fall ist ein Sprung auf Platz fünf möglich. Zum anderen, um Jeddeloh und Melle nicht vollends aus den Augen zu verlieren.Die letzten Erfolge und das verdiente Unentschieden in Großefehn (2:2) habe bei seiner Mannschaft das Selbstvertrauen weiter gesteigert, erklärte Günter Baerhausen, der trotz des großen Rückstands in der Landesliga für seine Elf noch eine Chance sieht. Allerdings betonte der Chefcoach, dass der Fokus in der Liga derzeit nicht auf Platz eins oder zwei zu richten ist. Ich denke, dass wir nicht über Melle und Jeddeloh sprechen müssen.Wir spielen für uns Fußball. Wir müssen Punkte sammeln und irgendwann schauen wir wieder auf die Tabelle, andere können vorher zu Rechnen anfangen, lautet das einfache Erfolgsrezept vom SVR-Chef. Wir müssen schauen, dass wir unsere Chancen zu Tore machen, dass wir Erfolgserlebnisse einfahren und nicht nur eine Halbzeit dominant spielen, verwies Twelkemeyer auf das Hauptproblem der letzten Wochen, in denen trotz guter Leistungen immer wieder Punkte (Papenburg, Großefehn) liegen gelassen wurden.Trainerwechsel zeigte WirkungZwölf Spiele, elf Punkte, Rang fünfzehn. Es gab Aufsteiger, denen die Akklimatisierung in der Landesliga deutlich größere Schwierigkeiten bereitet hat. Jedoch schwankten die Diskussionen und Stimmungen der vergangenen Wochen im Umfeld von Bad Rothenfeldes nächstem Gegner hin und her.Verantwortlich dafür zeichnete sich zum Einen die Euphorie des geglückten Aufstiegs. Mit viel Enthusiasmus, einer jungen Mannschaft und einem neuen Trainer ging man die Saison. Mit einem 1:0-Auswärtssieg bei der Regionalliga-Reserve des SV Wilhelmshaven startete man erfolgreich in die Saison. Aber die folgenden Niederlagen gegen Melle und Hollage sorgten für den ersten Dämpfer. Nach nur dreimonatiger Amtszeit trat dann Trainer Michael Fuhrmann zurück und Aufstiegstrainer Detlef Brinkmann übernahm wieder das Team und mit ihm kehrte der Erfolg zurück. Zunächst musste der FC Schüttorf mit einer 1:4-Niederlage die Heimreise in die Grafschaft antreten und im Ostfriesen-Derby wurde der SV Großefehn im Mühlenstadion mit 1:0 besiegt.Trainer Detlef Brinkmann hat dem Aufsteiger ein Spielsystem verpasst, was ihm für das Ziel Klassenerhalt am zweckdienlichsten erscheint. Es beruht auf Laufbereitschaft, Zweikampfstärke und hohe Disziplin in der Defensive, denn mit Hurra-Fußball würde Frisia vermutlich ins Verderben rennen. Sie müssen am Sonntag im heristo-sportpark 100 Prozent geben, sonst sollte es schwer werden. Allerdings - und das ist keine überraschende Vermutung - wird Günter Baerhausen seine Elf am Sonntag nicht unvorbereitet auf das Spielfeld schicken. Er erwartet, dass die Ostfriesen sehr kompakt und geschlossen agieren, aus einer starken Defensive heraus die Wege zustellen werden, um dann über Konter selber zum Torerfolg zu kommen. SVR wieder mit Malte BeckerDas sind lediglich Aspekte die Frisia Loga betreffen. Und insbesondere heißt das nicht, es fänden sich keine wirkungsvollen Gegenmittel. Etwa durch Konsequenz im Torabschluss statt des Auslassens von Großchancen, sicheres und kontrolliertes Passspiel statt Fahrigkeit im Spielaufbau, Konzentration in der Defensive statt Unaufmerksamkeit in der eigenen Hälfte. Noch dazu haben uns die letzten Ergebnisse sehr gut getan und das Selbstvertrauen gestärkt. Wir zeigen eine sehr gute Präsenz auf dem Platz, bemerkte SVR-Chef Twelkemeyer über Auftreten und Verfassung seines Teams, vergaß dennoch nicht den Hinweis: Wir haben in der Entwicklung zwar schon einiges erreicht, aber wir sind noch auf dem Weg. Dass die Mannschaft in vielen Dingen noch konstanter werden muss, daran müssen wir noch arbeiten. Cheftrainer Günter Baerhausen vervollständigte: Wir sind selbstbewusst und wollen am Sonntag dominant auftreten, aber ich kann nur warnen Es wird ganz harte Arbeit und es könnte eine Geduldsspiel werden.Bis auf den langzeitverletzten Christoph Vormund kann Baerhausen gegen die Ostfriesen aus dem Vollen schöpfen, denn auch Sturmtank Malte Becker ist aus dem Urlaub zurückgekehrt und wird am Sonntag wieder in der Startformation stehen. Horst Deneke

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