Die Halbzeit-Bilanz

Dem Aufwärtstrend folgte in den beiden letzten Spielen ein Leistungsknick. Nach dem überzeugenden Zwischenspurt mit 21 Punkten aus elf Spielen hat die Mannschaft des SVR zum Hinrunden-Abschluss in der Landesliga Weser-Ems ein Unentschieden und eine Niederlage hinnehmen müssen: Gegen den TuS Pewsum musste sich die Mannschaft von Trainer Günter Baerhausen nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung am Ende mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. Im letzten Spiel der Hinrunde verlor der SVR am vergangenen Freitag dann klar mit 1:4 beim Meisterschaftsfavoriten SSV Jeddeloh.Günter Baerhausen und seine Spieler hatten sich auf die Partie gegen den Tabellenführer gefreut, war es doch für sie eine gute Gelegenheit um zu beurteilen, wie sie sich entwickelt hatten und wie weit sie noch vom Meisterschaftsfavoriten weg sind. Die Niederlage geht absolut in Ordnung, Jeddeloh war einfach besser, lautete das Fazit von Baerhausen unmittelbar nach Spielschluss. Günter Baerhausen und sein Co-Trainer Laurenz Kooistra, die im Januar die Nachfolge vom Interims-Trainertrio Kuhlmann/Köther/Dlugosch angetreten und die alles andere als einfache Aufgabe zu meistern hatten, nach dem Abstieg aus der Oberliga Niedersachsen einen Neuanfang mit jungen und talentierten Spielern aus der Region zu starten. Mit dem dritten Tabellenplatz am Ende der Saison 2010/2011 hatte das Trainerduo eine im Vorfeld nicht für möglich gehaltene Platzierung erreicht, die allerdings auch Begehrlichkeiten bei den Fans weckte. Aus dem Kader der letzten Saison schieden die etatmäßigen Stammspieler Thorsten Schlingmann, Kai Hartmann, René Bonath und Tobias Kasper aus unterschiedlichen Gründen aus und somit fehlte der Elf fortan auch eine gewisse Qualität. Geholt wurden mit Patrick König, Kevin Herbermann, Alexander Hessel und Baris Misdik talentierte Spieler, die bisher aber in unterklassigen Ligen aktiv waren. Aus der eigenen 2. Mannschaft schafften Oleg Peters und Kevin Kilubi den Sprung in den Kader von Günter Baerhausen. Zur Halbzeit der Saison liest sich die Bilanz des SVR jedoch ernüchternd: Sieben Siege, drei Unentschieden, sieben Niederlagen, 24 Punkte aus 17 Spielen, Platz 10 in der Tabelle.Insgesamt kann man nicht zufrieden sein. Vor allem die ersten vier Spiele, in denen die Mannschaft überhaupt keine Punkte holte, haben eine bessere Platzierung des SVR verhindert. Fußballerisch ganz ordentlich gespielt, aber gerade im Spiel oft schlecht verhalten - in der Defensive sich Fehler erlaubt und vorne die besten Chancen nicht verwertet - haben viele Punkte gekostet. Den Tiefpunkt bildete wohl am vierten Spieltag die 1:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger Rot-Weiß Damme. Diese Niederlage war wohl notwendig, um das Bewusstsein zu entwickeln: so geht´s nicht weiter.Es folgte mit dem 2:1-Auswärtssieg bei der Regionalliga-Reserve des SV Wilhelmshaven die Wende zum Besseren. Nach der folgenden 0:3-Derby-Niederlage gegen den SC Melle blieb die Elf in sieben Spielen ungeschlagen und konnte sich damit aus den unteren Tabellenregionen befreien. Die Mannschaft hat sich ganz gut entwickelt, die Neuzugänge Patrick König und Kevin Herbermann haben auf Anhieb den Sprung in die Stammformation geschafft und auch Baris Misdik, Alexander Hessel, Oleg Peters und Kevin Kilubi sind auf einem guten Weg, aber der SVR-Chefcoach gibt sich mit dem aktuellen Stand noch nicht zufrieden. Es hat sich viel geändert. Aber es ist noch mehr drin, ist sich Baerhausen sicher.Wieder Kontinuität im SVREine wichtige Personalie konnte SVR-Chef Karl-Wilhelm Twelkemeyer in der letzten Woche ganz schnell abhandeln, denn Günter Baerhausen und Laurenz Kooistra haben bei den Grün-Weißen verlängert. Damit dürfte im heristo-sportpark auch wieder Kontinuität Einzug halten, was in den letzten zwanzig Jahren stets ein Markenzeichen des Vereins war und was darüber hinaus allen Mut machen sollte, Trainer und Mannschaft bilden eine Einheit.Baerhausen ist nicht bangeBis auf Jan Unger (Rot-Sperre aus dem Spiel gegen Pewsum) und dem langzeitverletzten Christoph Vormund kann der SVR-Coach aus dem Vollen schöpfen. In den verbleibenden zwei Spielen bis zur Winterpause will Baerhausen mit seiner Mannschaft einen besseren Start in die Rückrunde hinlegen als zu Beginn der Saison.Bange ist dem SVR-Coach vor der zweiten Saisonhälfte nicht, im Gegenteil. Wir haben zu Beginn der Hinrunde nicht gut gespielt und hätten einiges besser machen können und müssen, danach haben wir uns aber gesteigert und immer einen guten Eindruck gemacht. Aber den müssen wir jetzt auch bestätigen. Wir sind auf einem guten Weg, aber wir sind längst noch nicht am Ziel, lautet Baerhausens Fazit.Horst Deneke

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