Eintracht: Insolvenzverfahren ist eröffnet

ml Nordhorn. Das Insolvenzverfahren gegen den Fußball-Oberligisten Eintracht Nordhorn ist am Mittwoch dieser Woche eröffnet worden. Damit steht der Traditionsverein vom Heideweg als Absteiger fest, hat auf dem Weg zu einem Neuanfang aber eine wichtige Hürde genommen. Das ist eine große Chance für Eintracht, sagte der Vereinsvorsitzende Gerd Treiber und fügte hinzu: Wir werden einiges aufarbeiten, was in der Vergangenheit versäumt wurde.Der SV Eintracht strebt einen Neubeginn in der Landesliga an (die GN berichteten). Hierzu muss es dem Verein in Zusammenarbeit mit dem zum Insolvenzverwalter bestimmten Betriebswirt Ulrich Zerrath gelingen, das angestrebte Insolvenzplanverfahren erfolgreich abzuschließen und den Verein somit zu entschulden. Dies ist nur mit mehrheitlicher Zustimmung der Gläubiger möglich und soll nach Angaben von Eintracht-Berater Heinrich Heidkamp möglichst bis zum 30. Juni dieses Jahres geschehen. Die Gläubiger haben nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens nun die Möglichkeit, ihre Forderungen geltend zu machen. Einen Prüfungstermin zur Insolvenz wird es am 28. März geben. Die Verbindlichkeiten des SV Eintracht belaufen sich nach Angaben der Verantwortlichen insgesamt auf etwa 250000 Euro. Sollte der Insolvenzplan keine Zustimmung erhalten, könnte der Verein doch noch von der Bildfläche verschwinden. Wichtig: Ein Nachfolgeverein könnte allenfalls im Jugendbereich und nur nach Genehmigung durch den Vorstand des Niedersächsischen Fußball-Verbandes dis bisherigen Spielklassen übernehmen.Die Eintracht-Verantwortlichen sind froh, dass der Insolvenzverwalter Zerrath das eigentlich sehr seltene, weil aufwändige Insolvenzplanverfahren angehen will. So könnte der Verein im Idealfall erhalten werden und ein Neustart in einer wahrscheinlich attraktiven Landesliga mit vielen Derbys gelingen. Um die Spielgenehmigung für diese Klasse zu erhalten, müssen die Nordhorner die Saison zu Ende spielen, obwohl die Partien nicht gewertet werden. Den Grundstock soll hierbei die bisherige zweite Mannschaft des dann auch verantwortlichen Trainers Jürgen Klimek bilden. Hinzustoßen werden Spieler der bisherigen Drittvertretung, die den Platz der Reserve in der Kreisliga einnimmt, sowie Akteure der Alten Herren oder aus der A-Jugend. Eine Beteiligung von Spielern des Türkischen Vereins, wie es in der Gerüchteküche heißt, ist nach Angaben des Eintracht-Vorsitzenden im Übrigen nicht geplant. Zwar habe es ein Gespräch unter den beiden Vorsitzenden gegeben, berichtet Treiber, dieses Thema wurde aber nicht weiter verfolgt. Der bisherige Coach Shefqet Lajci spielt in den Planungen für die Zukunft keine Rolle mehr. Ich habe die Hoffnung, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden werden, sagt der Vereins-Vorsitzende.Fest steht: Ab dem Sommer dieses Jahres soll Ex-Eintracht-Torhüter und A-Lizenz-Inhaber Ralf Cordes den Trainerposten der ersten Mannschaft übernehmen. „Damit haben wir einen guten Griff getan“, meint Treiber, der sich viel davon verspricht, dass Cordes die erste Mannschaft mit der Reserve und dem Jugendbereich künftig enger verzahnen will. Der künftige Trainer bekräftigt, dass es dem Verein gelingen werde, die Saison in der Oberliga zu Ende zu spielen. Und im Hinblick auf die Planungen für die neue Spielzeit sagt der jetzige A-Jugendcoach, der zurzeit auch die SG Gronau trainiert: Ich bin voll dabei. Mit den Westfalen konnte sich der 40-Jährige darauf verständigen, dass er nicht an seine mündliche Zusage für die Saison 2012/2013 gebunden ist und von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen kann. Er formuliert für die Zukunft zwei wichtige Ziele: Der Verein muss zur Ruhe kommen und darf keine wirtschaftlichen Risiken mehr eingehen. Quelle: Grafschafter Nachrichten

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