Abschied mit Knalleffekt

Nun doch: Heidkrug meldet die Landesliga-Mannschaft ab. Vorsitzende Marion Grotheer und Kapitän Patrick Finke reden Tacheles.Von DANIEL NIEBUHRUnd MANFRED NOLTEDELMENHORST. Am Ende ging alles ganz schnell. Nicht einmal 30 Stunden, nachdem der TuS Heidkrug das Spiel beim FC Schüttorf abgesagt hatte, zog der Vorstand gestern Nachmittag die Reißleine – und verkündete, was alle schon vor Wochen erwartet hatten: den Heidkruger Rückzug aus der Fußball-Landesliga. „Es gibt keine andere Lösung mehr“, meinte Vorsitzende Marion Grotheer: „Der Schaden für den Verein ist zuletzt so groß geworden – das können wir nicht mehr verantworten.“Darin waren sich in Heidkrug gestern auch alle einig – vielleicht zum ersten Mal in den vergangenen sechs Monaten. Wehmut gab es deshalb auch keine, Wut und Ärger dagegen schon. „Es ist eine Schande, wie diese Mannschaft den TuS Heidkrug vertreten hat“, schimpfte Grotheer – und meinte damit den Teil des Teams, der unter anderem die Spielabsage in Schüttorf am Sonntag zu verantworten hatte: „Wir haben ja viele, die alles für den TuS geben – für die tut es mir sehr leid.“Nach wochenlangen Querelen, einer beispiellosen Niederlagenserie und etlichen Negativschlagzeilen abseits des Platzes redete gestern auch Kapitän Patrick Finke Tacheles. „Ich habe keine Lust mehr auf heile Welt zu machen – hier ist nichts mehr heile“, wetterte der Spielführer: „Es sind immer die gleichen üblichen Verdächtigen, denen man die Hand vor den Hintern halten soll. Das machen wir ab jetzt nicht mehr.“ Den Rückzug des Teams nannte er „das Beste, was man jetzt noch machen kann“.Wie seine Teamkollegen beim bisherigen Tabellenletzten muss auch Finke sich nun ein neues Team suchen. Die beiden einzigen ernsthaften Optionen: die zweite Mannschaft im Kreisliga-Abstiegskampf zu unterstützen oder ein Wechsel zu einem anderen Verein. „Das muss jeder selbst wissen“, sagte Finke. Ähnliches gilt für das Trainergespann Klaus Geveshausen und Thomas Hebgen. „Ihr Ruf hat ja auch sehr gelitten“, erklärte Grotheer.Für den Heidkruger Fußball steht nun ein Neuanfang bevor – vermutlich in der Kreisliga. „Wenn sich der Ärger gelegt hat, entpuppt er sich vielleicht als reinigendes Gewitter“, hofft Grotheer und zählt auf den Nachwuchs, der in B- und C-Jugend noch auf Landes- beziehungsweise Bezirksebene unterwegs ist.Einen Lichtblick gab es für den TuS Heidkrug gestern übrigens doch noch: Landesliga-Staffelleiter Werner Busse verzichtete in Anbetracht der Situation auf eine Geldstrafe wegen der Absage vom Sonntag: „Da das Team ohnehin nicht mehr aufläuft, kann man das vertreten.“Quelle: Delmenhorster Kreisblatt Sobald weitere Meldungen erscheinen, werden sie an dieser Stelle veröffentlicht. Die Tabelle der Landesliga Weser-Ems ist bereits berichtigt.

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