Oliver Köther tritt ab

Das freie Pfingstwochenende verbrachte Oliver Köther mit seiner Ehefrau in seinem neuen Eigenheim in Bad Rothenfelde. Am Samstag wird er zum zweiten Mal von der Fußballbühne abtreten. Gegen den SSV Jeddeloh bestreitet Oliver Köther knapp einen Monat nach seinem 40. Geburtstag sein letztes Landesligaspiel. Da auch Frederik Witte nach Abschluss seines Studiums aus beruflichen Gründen zurücktritt, werden sich die beiden Torhüter am Samstag die 90 Minuten teilen. Bereits 2008 war er mit 36 Jahren zurückgetreten, wollte nur noch als Torwarttrainer seine Erfahrungen weitergeben. Aber als sein Nachfolger (Malte Schulze-Happe) nach nur wenigen Monaten aufgrund einer Augenerkrankung nicht mehr zur Verfügung stand, überlegte er nicht lange und kehrte als zweiter Torwart ins Team zurück.Begonnen hat alles vor 34 Jahren. Schon mit 6 Jahren begann er mit dem Fußballspielen beim TSV Barnstorf, nach einem Wohnsitzwechsel spielte er als Jugendlicher zunächst bei der TSG Dissen und anschließend beim SVR, bevor als A-Junior in die Talentschmiede von Viktoria GMHütte wechselte. Im ersten Seniorenjahr kam er zu den Grün-Weißen zurück, aber sein Gastspiel währte nicht lange, denn der westfälische Oberligist Preußen Lengerich angelte sich das große Torwarttalent. Zur Saison 2000/2001 wechselte er wieder zum SVR, mit dem er anschließend viele Erfolge errang. Bezirkspokalsieger 2003, der 4:2-Sieg in der Relegation zur Niedersachsenliga gegen Germania Grasdorf. Erfolgreiche Jahre in der Niedersachsenliga. Der Neustart in der Kreisliga nach dem freiwilligen Rückzug mit dem Durchmarsch in die Oberliga Niedersachsen.Wenn man auf die fußballerische Karriere von Oliver Köther zurückblicken möchte, dann reichen nackte Ergebnisse nicht aus. Oli ist eine Persönlichkeit, er verkörpert perfekt die „SVR-Philosophie“. SVR-Vereinschef Karl-Wilhelm Twelkemeyer lobte: „Oli Köther hat vom ersten bis zum letzten Tag maßgeblich das Bild des erfolgsorientierten SV Bad Rothenfelde geprägt“.Er hat vierzehn Jahre seinen Teil zu den sportlichen Erfolgen des SVR beigetragen. Er hat 14 Jahre versucht, das Beste aus sich herauszuholen. Köther, ohne Zweifel einer der besten Torhüter der ehemaligen Niedersachsenliga und später der Oberliga Niedersachsen war immer ehrgeizig, der vom Erfolg Besessene für den fast ausschließlich nur Leistung zählte. Er ist aber auch ein Mensch, der sich nicht in eine Schablone pressen lässt und mit seiner Meinung nicht hinter den Berg gehalten hat – ob sie nun angenehm oder unangenehm war. Es gab auch viele schwierige Situationen, zum Beispiel den freiwilligen Rückzug 2005 aus der Niedersachsenliga, den er mitgetragen hat. So erreichte er mit 36 Jahren mit dem Aufstieg in die Oberliga Niedersachsen noch einmal sein persönliches Ziel beim SVR. Köther, der ElfmeterkillerBleibende Erlebnisse am Ende der Saison 2003/2004, als zunächst in Nordenham der Bezirkspokal nach einem dramatischen Elfmeterschießen mit 11:10 gewonnen wurde. Nach 90 Minuten stand es 0:0 und das Elfmeterschießen musste den Sieger ermitteln. Der SVR hatte zweimal verschossen und lag schon hoffnungslos mit 0:2 zurück, dann kam die große Stunde des Oliver Köther, erst versenkte er selbst einen Elfer, parierte anschließend vier Strafstöße und hatte maßgeblichen Anteil am 11:10-Sieg. Nur drei Tage später erreichte er mit seiner Elf nach einem Treffer in der 88. Minute (Becker) ein 3:3-Unentschieden gegen den VfL Oldenburg. Es waren tolle Momente dabei, tolle euphorische Siege wie der folgende 4:2-Sieg nach Verlängerung im Relegationsspiel zur Niedersachsenliga gegen Germania Grasdorf.Er wird ab Juni keinen großen Bogen um den heristo-sportpark machen. Er schaut sicher mal vorbei, wenn seine ehemaligen Kameraden trainieren oder ein Spiel austragen. Es ist ihm wichtig, dass die jetzt auslaufende Saison eine positive Saison wird.„Danke Oli - Wir werden Dich vermissen - Aber bestimmt nicht vergessen“.Horst Deneke

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