Ein Punkt und Lob von Brinkmann

Spielerisch und taktisch war das gestern Abend von beiden Mannschaften dürftig. Doch der neu formierten Nordhorner Mannschaft gebührt Respekt für eine engagierte Leistung, mit der sie sich das Remis verdient hat.Von Frank Hartlef - Nordhorn. Zu seiner Zeit als Fußball-Profi galt Ansgar Brinkmann als „weißer Brasilianer“. Gestern Abend verfolgte er als einer von 280 Zuschauern die ersten 90 Landesliga-Minuten dieser Saison im Eintracht Stadion am Heideweg. Und nach dem 1:1 (1:1) der Gastgeber gegen Rot-Weiß Damme klopfte er dem Nordhorner Trainer Ralf Cordes anerkennend auf die Schulter: „Alle Achtung, wenn eine Mannschaft mit 17 neuen Spielern nach nur fünf Wochen so steht. Ich bin beeindruckt.“Was die Nordhorner außer dem ersten Punkt, den ihnen viele wohl nicht zugetraut hätten, auf der Habenseite verbuchen konnten: Sie haben nach dem Pokalspiel in Lohne, das erst im Elfmeterschießen verloren, zum zweiten Mal binnen einer Woche in der regulären Spielzeit gegen einen Liga-Rivalen nicht verloren und sie waren in beiden Partien keinen Deut schlechter als der Gegner. Sie haben es gegen Damme zudem wie in Lohne geschafft, einen Rückstand wegzustecken und hatten den Ausgleich verdient.Dass sie nach dem 0:1 durch Florian Greve (24.) nicht den Kopf in den Sand steckten, war aus zwei Gründen besonders anerkennenswert: Zum einen resultierte der Führungstreffer der Gäste aus mehreren Fehlern der Nordhorner, die nach einem missglückten Abschlag ihres ansonsten guten Torhüters Piotr Grzesiak in der Rückwärtsbewegung nicht die nötige Ordnung fanden. Zum anderen fiel der Treffer in eine Phase hinein, als die Mannschaft um den emsigen Kapitän Leo Homann sich gerade etwas befreit und sich sogar die Chance zur Führung geboten hatte. Doch Rene Gerritzen (12.) wurde im ersten Versuch geblockt und beim zweiten zielte er zu hoch.Der Ausgleich resultierte dann aus einem wirklich sehenswerten Konter. Dominik Schulz behauptete sich nach einem langen Ball zunächst im Zweikampf gegen den ehemaligen Oberligaspieler Stefan Bernholt und der Ball landete auf der rechten Außenbahn bei Robin Averbeck, dessen präzise Flanke Schulz mit einem platzierten Kopfball zum 1:1 (38.) ins Dammer Tor beförderte. „Das war eine sehr schöne Kombination“, lobte Cordes. Fast hätte sein Team mit einem weiteren Kopfball sogar den Führungstreffer erzielt, doch Dammes Torhüter Stefan Segatz war zur Stelle (40.).Gleichwohl muss man auch sagen, dass die Partie spielerisch und taktisch sehr viele Wünsche offen ließ. Bei den Nordhornern gab es kaum einmal einen durchdacht aus der Abwehr aufgebauten Angriff, weil sich alle Spieler stets vom Ballführenden weg orientierten, anstatt ihm entgegen zu gehen. Dazu kamen viele technische Missgeschicke, die immer wieder zu Ballverlusten führten. „Natürlich gab es viele solcher Situationen“, sagte Cordes, war sich aber sicher: „Die Mannschaft wird sich entwickeln.“Eintracht: Grzesiak, Kamp, Oelert, Köhler, Piesche, Homann, Gerritzen, Averbeck (56. Berke), Yilmaz (72. Kus), Meyer, Schulz.Tore: 0:1 Greve (24.), 1:1 Schulz (38.).Zuschauer: 280 am Quelle: Grafschafter Nachrichten

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