Verrückte Partie mit „Rot“ für Spieler-Biss

Von Georg LilienthalLoga besiegte Emden mit 3:2. Nach dem Feldverweis für einen BSV-Akteur kam es zu Tumulten.Loga - 350 Zuschauer erlebten am Sonntag in Loga ein völlig verrücktes „Sauna-Fußballspiel“, bei der etliche Akteure ganz offenbar die Hitze nicht verkrafteten. So hatte die wohl entscheidende Szene der Landesliga-Partie zwischen Frisia Loga und Kickers Emden mit Sport rein gar nichts mehr zu tun. Als bei einem Gewühle in der 85. Minute gleich vier Spieler zu Boden gingen, biss der Emder Manuel Menzel dem Frisia-Akteur Yannick Haase unbemerkt von anderen Akteuren und den Zuschauern derart heftig in den Unterarm, dass der Abdruck noch nach Spielende zu sehen war.Folge des Aussetzers war die zweite Rote Karte für die Emder an diesem Tag. Und gegen nur neun Gäste-Spieler glückte Jürgen Heijenga in der 89. Minute dann noch das umjubelte 3:2-Siegtor der Gastgeber. Wenig später war die Partie beendet, aber die Hektik ging weiter, bis letztlich alle Emder wutschnaubend das Feld verließen. Am Ende ging auch noch die Scheibe einer Kabinentür zu Bruch. „Die Kickers-Verantwortlichen haben sich sofort entschuldigt“, sagte ein Frisia-Ordner. Während dieses Vergehen offensichtlich war, rätselten die Besucher noch lange über die Rote Karte für Manuel Menzel. Schiedsrichter Hendrik Pstrong (Meppen) sorgte dann gegenüber dem GA für Aufklärung und schilderte die Tätlichkeit.Kickers-Akteur Appeldorn bekam Rote Karte für „Notbremse“Der betroffene Frisia-Akteur Yannick Haase war völlig perplex. „Wir lagen am Boden. Da schnappt er meinen Arm und beißt rein.“ Der nach langer Überlegung ausgesprochene Feldverweis und das 3:2 machten eine furiose Aufholjagd der Emder zunichte. Die Gäste hatten zuvor einen 0:2-Pausenrückstand ausgeglichen, obwohl der zur zweiten Hälfte eingewechselte Kickers-Akteur Christopher Appeldorn schon 120 Sekunden später die Rote Karte für eine umstrittene „Notbremse“ gezeigt bekam (47.). Ab der 85. Minute folgte dann das Hauptmenü mit einem ein Massensturz, einem Biss und später noch dem Heijenga-Siegtor für Frisia Loga nach einem Eckball. Der Torschütze stand noch Minuten später strahlend auf dem Feld. „Wir hätten zur Halbzeit auch 3:0 führen können, aber im Vergleich zu diesem Spielverlauf wäre das doch langweilig gewesen.“Tore: 1:0 Timur (33.), 2:0 Stolz (43.), 2:1 Habben (52.), 2:2 Habben (62.), 3:2 Heijenga (89.).Quelle. Ostfriesen Zeitung Bissiges Derby mit bösem Nachspiel Loga. Gut 400 Zuschauer, davon die Hälfte aus Emden, sahen eine turbulente Partie mit einem letztlich glücklichen Sieger. Als der Schlusspfiff ertönte, hatten die Gastgeber allen Grund zum Jubeln, sie hatten nach einer anfänglich scheinbar klaren Führung mehr und mehr den Faden verloren, konnten sich selbst gegen zehn Emder nicht mehr behaupten und hatten schließlich doch noch das bessere Ende für sich.Tiefe Niedergeschlagenheit hingegen bei den Emdern, sie hatten sich nach einem scheinbar uneinholbaren 0:2-Rückstand ins Spiel zurück gefightet, hatten nach dem Platzverweis von Christopher Appeldorn (47.) den Rückstand egalisiert und waren drauf und dran, auch noch das Siegtor zu erzielen. Ein zweiter Platzverweis in der 85. Minute sorgte dann für weitere Hektik. Manuel Menzel musste nach einer Tätlichkeit in die Kabine, Kickers war nur noch zu Neunt. Doch damit nicht genug: Ayaovi Bamezon lief in den letzten zehn Minuten nur noch als Statist auf dem Feld, er war angeschlagen, hätte eigentlich rausgemusst, doch Kickers hatte das Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft. So kam es wie es kommen musste: zwei Minuten vor Schluss erzielte der aufgerückte Abwehrspieler Jürgen Heijenga nach einer Ecke aus kurzer Distanz das 3:2.Die Feldverweise: Christopher Appeldorn wurde zur zweiten Halbzeit eingewechselt, er kam für den angeschlagenen Bernd Grotlüschen, spielte für ihn in der Innenverteidigung. Bei seinem ersten Ballkontakt entwischte ihm sein Gegenspieler Thiemo Stolz, er rempelte ihn von hinten. Der Schiedsrichter erkannte auf Notbremse, und da er letzter Mann war, wurde er nach nur zweiminütiger Spielzeit mit Rot des Feldes verwiesen - eine vertretbare Entscheidung des Referees.Feldverweis Nr. 2 war schon undurchsichtiger. Nach einem Foulspiel von Thilko Boekhoff gingen er und ein Gegenspieler zu Boden, drei Meter weiter fielen auch Yannick Haase und der Emder Manuel Menzel hin und verkeilten sich am Boden. Beim Aufstehen biss der Emder den Logaer kräftig in den Arm, die Spuren waren auch 30 Minuten nach Spielende noch deutlich zu sehen. Schiedsrichter Hendrik Pstrong aus Meppen, der für die Emder und ihren Anhang längst zum Buhmann geworden war, zückte ein zweites Mal Rot, da nützten alle Reklamationen nichts. Ersatzspieler und Trainerteam des BSV waren außer sich, Emder Fans legten sich mit Ordnungskräften an, ehe es letztlich in die letzten Minuten ging - mit einem bitteren Ende für den BSV.Quelle: Emder Zeitung

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