Bad Rothenfelde. Pokalkrimi im Heristo-Sportpark: Gastgeber SV Bad Rothenfelde hat sich am Mittwochabend in einem dramatischen Bezirkspokal-Achtelfinale erst im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den SC Melle durchgesetzt. Dabei sahen die Gäste noch in der vierten Minute der Nachspielzeit wie der sichere Sieger aus.Mit einem wunderschönen Tor von der linken Strafraumgrenze hatte Artöm Pfannenstiel die Grönegauer in der 81. Minute in Führung gebracht. In der Folge schienen sie alles im Griff zu haben. Kaum jemand rechnete noch mit einer Ausgleichsmöglichkeit für den SVR, die Meller Fans unter den 200 Zuschauern warteten sehnlichst auf den Abpfiff.Doch dann bekam der SCM die Kugel nicht aus der Gefahrenzone. Zwei Verteidiger gingen zu Boden, als die Platzherren noch einmal über die linke Seite drängten. Die SCM-Verantwortlichen reklamierten auf Foul, doch Schiedsrichter Markus Büsing aus Osnabrück ließ weiterspielen.So nahm das Unheil seinen Lauf: Eine vors Tor gebrachte Flanke nutzte Patrick König zum 1:1-Ausgleich (94.). Den Gästen stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Die Rothenfelder Fraktion konnte ihr Glück kaum fassen, zumal König im anschließenden Elfmeterschießen zum Matchwinner avancierte: Nach zwei Meller Fehlschüssen (Vollmer traf die Latte, Usslepp zielte links am Gehäuse vorbei) bei Treffern von Jelezneacov, Klamer und Schröder machte der Mittelfeldspieler mit dem fünften Rothenfelder Schuss alles klar.Über König bildete sich eine Jubeltraube, während das Team von Farhat Dahech mit seinem Pech haderte. Der erst wenige Minuten vorher eingewechselte David Liegmann zog sich in den turbulenten Schlussminuten mutmaßlich eine Bänderverletzung am Knöchel zu, nach Spielschluss humpelte er mit geschwollenem Fuß Richtung Umkleidekabine. Damit wächst die vereinseigene Krankenabteilung wieder an, denn nach den längerfristigen Ausfällen von Kleine-Kalmer und Soumah hatten sich nach dem letzten Punktspiel auch Dusinovic (Kapsel) und Nouriddin (Fuß) verletzt gemeldet.„Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Wir haben uns wieder gesteigert und können auf dieser Leistung in den nächsten Wochen aufbauen“, meinte Liegmann.Tatsächlich spielten die Gäste trotz des schlechten Liga-Starts gegen den Tabellenzweiten unbekümmert auf und konnten die Anfangsphase für sich verbuchen. Die erste Chance hatten dennoch die Platzherren: Der Kopfball von Daniel Martens verfehlte Melles Kasten knapp (16.). Anschließend gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Die einzige Meller Torchance des ersten Durchgangs hatte Christian Mäscher: Einen Pass aus der Tiefe nahm er fein an und legte den Ball am Ex-Meller Torwart Felix Zimmermann, aber um Haaresbreite auch am Tor vorbei (28.).In einer hektischer und nickeliger werdenden zweiten Halbzeit setzte Ustim Schröder mit einem wuchtigen Kopfball ein frühes Ausrufezeichen (48.). Danach waren die Gäste jedoch abgemeldet und mussten zwei brenzlige Situationen überstehen, bis wieder Mäscher mit seiner zweiten starken Aktion drei Gegner im Halbfeld austanzte und schnell abschloss. Doch Zimmermann war auf dem Posten (69.).Nun hatten die Grönegauer ihre Drangphase, in der nach Fehlversuchen von Lukas Empen und Manuel Stegmann (der den Ball aus neun Metern in den Rothenfelder Nachthimmel schickte) auch die Führung fiel. Doch die wurde nicht über die Zeit gerettet…SCM: Lennart Süllow, Lukas Empen, Manuel Stegmann, Carsten Klamer, Hendrik Herbrich, Veit Usslepp, Dimitri Vollmer, Constantin Jelezneacov, Ustim Schröder, Christian Mäscher (89. Tammo Dornbusch), Artöm Pfannenstiel (83. David Liegmann, 94. Konstantin Strohmeyer).Quelle: /Neue Osnabrücker Zeitung 06. September 2012 17:25 Uhr