Vier Spiele, vier Siege, 11:4 Tore, die Auswärtsbilanz des SC Spelle-Venhaus ist beeindruckend. Fast ein Drittel der Landesliga-Saison 2012/2013 ist gespielt, der SVR liegt auf Platz zwei, gefolgt vom punktgleichen Sport-Club Spelle-Venhaus und nächsten Gegner der Grün-Weißen am Sonntag (15 Uhr) im heristo-sportpark. „Das wird ein richtiger Knaller, ein Spitzenspiel“, fiebert nicht nur SVR-Chefcoach Günter Baerhausen diesem Liga-Topspiel entgegen. Letztmalig trafen beide Teams in der Saison 2010/2011 aufeinander, dabei gewannen die Emsländer ihr Heimspiel knapp mit 3:2 während der SVR im heristo-sportpark mit 4:1 erfolgreich war. Der 4. Juni 2011 war wohl der bitterste Tag in der Vereinsgeschichte des SC Spelle-Venhaus, der Abstieg aus der Landesliga Weser-Ems war besiegelt und in der Bezirksliga musste ein Neuanfang gestartet werden. Den direkten Aufstieg hat die Elf mit Trainer Siegfried Wolters geschafft und die Zugehörigkeit in der Landesliga soll auch nach dieser Saison nicht enden. Es gab personell reichlich Bewegung, doch Wolters hat eine Mannschaft geformt, die sich in der Landesliga nicht nur etablieren wird, sondern nach den bisher gezeigten Leistungen am Ende einen Platz im oberen Tabellendrittel belegen sollte.Die Hausaufgaben sind gemacht. Jetzt müssen Taten folgen. Und der erste Eindruck nach elf Spieltagen (+ 1 Rückrundenspiel) in der Landesliga Weser-Ems ist gewaltig. Die erste SCSV-Bilanz gefällig? Bitte sehr: Sieben Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage (VfL Oldenburg 0:1). Torverhältnis 22:8. Die Mannschaft muss noch zwei Nachholspiele austragen und kann bei zwei Siegen den derzeitigen Tabellenführer VfL Oldenburg noch überflügeln. Auch SVR-Trainer Günter Baerhausen hat das zur Kenntnis genommen und sich am letzten Spieltag die Partie des SCSV angesehen, da reichten der Elf von Trainer Siggi Wolters drei feine Spielzüge gegen RW Damme, um nach 90 Minuten das Spielfeld mit einem 3:1 (0:0)-Heimsieg verlassen zu können. Die SCSV-Elf verfügt über eine starke Defensive (8 Gegentore). „Die sind spielstark“, sagte der SVR-Coach. Nach Bad Rothenfelde werden sie ganz unbekümmert fahren, denn das Selbstvertrauen ist beim Aufsteiger nach dem überragenden Saisonstart groß. Die Elf wird im heristo-sportpark nicht in Ehrfurcht erstarren. Die Geschichte der beiden letzten SVR-Auftritte ist schnell, aber nicht ganz schmerzfrei erzählt. Dem verdienten 4:0-Heimsieg gegen BW Papenburg folgte am letzten Sonntag ein 3:3-Unentschieden beim Aufsteiger SV Brake, dabei wurde ein deutlicher 3:1-Vorsprung in den letzten sechs Minuten noch hergeschenkt und zwei sicher geglaubte Punkte leichtfertig liegengelassen. Am kommenden Sonntag, um 15 Uhr besteht für den SVR die Gelegenheit, es besser zu machen als in Brake.Letzter SVR-Sieg gegen Spelle-Venhaus? In der Saison 2010/11! Beim letzten Aufeinandertreffen mit dem SC Spelle-Venhaus im heristo-sportpark stand am 21. April 2011 ein deutlicher 4:1-Heimsieg, es war auch der einzige Dreier in der jüngeren Vergangenheit. Großen Interpretationsspielraum gewährt Günter Baerhausen seinen Spielern nicht in seinen Vorgaben. Weniger, damit die magere Bilanz (2 Niederl., 1 Unentsch., 1 Sieg) verbessert wird, sondern vielmehr, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren. „Wir müssen am Sonntag wieder auf Touren kommen und die Punkte, die wir in Brake nicht einfahren konnten, wieder gutmachen“, pflichtet Vereinschef Karl-Wilhelm Twelkemeyer seinem Trainer bei. Das Rezept könnte lauten: Defensiv sicher, offensiv der entschlossene Abschluss. Der Weg wird allerdings kein leichter werden.Eine harte AufgabeSpelle-Venhaus, Leer, Dodesheide, Union Lohne, Kickers Emden – so lautet das Programm des SVR in den kommenden Wochen. Fünf Gelegenheiten für die Baerhausen-Elf eine Serie zu starten. Doch alle Beteiligten im SVR sind sich bewusst, dass die Partie gegen Spelle-Venhaus „eine harte Aufgabe“ wird, so der SVR-Vereinschef. Die junge SVR-Elf darf jetzt nicht locker lassen und muss mit der richtigen Einstellung, mit der richtigen Motivation ins Spiel gehen.Nun hofft Baerhausen, dass seine zuletzt verletzten bzw. erkrankten Spieler bis Sonntag alle wieder fit werden. Auf eine Anfangsformation wollte sich der Chefcoach am Donnerstagabend noch nicht festlegen, sondern erst die letzten Eindrücke vom Abschlusstraining am Freitagabend abwarten.Geleitet wird das Topspiel von Benjamin Henke (BV Kneheim). Das Schiedsrichtergespann komplettieren an den Linien Hendrik Kaarz und Luca Kalvelage.Horst Deneke