SCM-Trainer Jürgen Gessat: „Die Stimmung ist gut“

Melle. Der SC Melle ist wieder da. Nach zuletzt 19 Punkten in zehn Spielen haben die Landesligafußballer unter ihrem neuen Trainer Jürgen Gessat die zwischenzeitlich erreichte Abstiegszone verlassen und sich ins vordere Mittelfeld vorgearbeitet. Seit dem 2. Januar bereitet sich das Team auf die zweite Saisonhälfte vor. Vom 11. bis 13. Januar misst sich der SCM beim Masters in Belm mit den besten Hallenmannschaften der Region. Wir sprachen mit dem Coach über die Vorbereitung und die Ziele für die nächsten Monate.Sie hatten eine harte Vorbereitung auf die Rückrunde angekündigt. Wie läuft es bisher: Ziehen die Spieler gut mit?Mein bisheriger Eindruck ist positiv. Die Spieler ziehen gut mit, obwohl die erste Trainingswoche bereits sehr intensiv war. Die Jungs sind daher müde, aber sie klagen nicht, weil sie wussten, was sie erwartet. In den Punktspielen der Hinrunde ist ihnen knallhart vor Augen geführt worden, welche Defizite im läuferischen Bereich sie haben und was sie nachholen müssen. Die Stimmung ist gut. Der Kader ist komplett, wir haben derzeit keine Verletzungssorgen.Woran wird derzeit besonders intensiv gearbeitet, und was sind die weiteren Schwerpunkte bis zum Punktspielstart am 3. Februar?Die körperliche Fitness ist die Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu spielen. Wir haben den Spielern ein Laufprotokoll für die fußballlose Zeit im Dezember mitgegeben. Es ist nicht allein die Aufgabe des Trainers, dafür zu sorgen, dass die Spieler fit sind. Hier sind auch die Spieler gefordert. Sie haben ihre Einheiten erledigt, und wir können jetzt das Training darauf aufsetzen. Das weitere Vorbereitungsprogramm ist noch nicht komplett durchgeplant, es richtet sich nach dem Zustand der Spieler. Aber wenn uns die Ergebnisse des Fitnesstests, den wir jetzt durchgeführt haben, zufriedenstellen, werden wir den Ausdauerbereich hinter uns lassen und uns um die Taktik kümmern.Gibt es Neuzugänge und steht Markus Aulbert vor einer Rückkehr?Es gibt keine Notwendigkeit, vor dem Saisonende auf dem Transfermarkt tätig zu werden, weil keine sportlichen Ziele in Gefahr sind. Wir als Trainerteam sind davon überzeugt, dass wir mit diesem Team etwas erreichen können. Alle Spieler im Kader sind sehr lernwillig, keiner hat bisher auf Durchzug geschaltet. Zu Markus Aulbert ist zu sagen, dass es so viele Fußballer von seinem Kaliber im Südkreis nicht gibt. Wenn Sie es schaffen, ihn nach Melle zurückzuholen, gebe ich Ihnen ein Getränk aus (lacht). Aber danach sieht es im Moment nicht aus.In den ersten Spielen des SCM unter Ihrer Regie stand das Sicherheitsdenken im Vordergrund. Um weniger Gegentore zu kassieren, hatten Sie dem Team eine defensivere Spielweise und die Abkehr vom Offensiv-Stil der vergangenen Jahre verordnet. Sind Sie zufrieden mit der Umsetzung Ihrer bisherigen Vorgaben?Ja, aber es ist auch die einfachere Aufgabe, nach 18 Gegentoren in neun Spielen die Defensive zu stärken.Für die zweite Saisonhälfte haben Sie wieder attraktivere Spiele versprochen. Wie wollen Sie den offensiven Kombinationsfußball und eine defensive Grundausrichtung miteinander vereinbaren?Das offensivere Spiel geht immer zulasten der Defensive. Wir müssen die richtige Mischung finden. Die Frage ist, wie effektiv der Angriff mit der Verteidigung beginnt. Die Defensivarbeit ist davon abhängig, wie die Offensive agiert. Wenn es dieser gelingt, Angriffe bis zum Ende durchzuspielen, haben wir anschließend Zeit uns zu ordnen und den Angriff des Gegners zu empfangen. Also sind Abschlüsse die oberste Maxime. Denn die Gefahr lauert bei Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung.Was darf man in der Rückserie vom SCM erwarten?Der Zug nach ganz oben ist abgefahren. Ob wir Dritter, Fünfter oder Siebter in der Tabelle werden, ist nebensächlich. Entscheidend sind für uns die Absicherung nach unten und das Verbessern des Offensivspiels, um die Grundlagen für die neue Saison zu schaffen. Wir müssen effektiver umschalten. Bisher haben sich im Spiel nach vorn zu viele ausgeruht. Durch die bessere Fitness sind die Voraussetzungen für das kreative Spiel jetzt günstiger. Wenn wir auf dem Weg zum Angriffs-Pressing ein gutes Stück vorankommen, bin ich zufrieden. Und es ist das Ziel, dass die Zweite des SCM in der Kreisliga bleibt. Ein Abstieg wäre der Super-GAU für den Verein.Was sind die mittelfristigen Ziele in Melle? Muss es bei dem Spielerpotenzial in der neuen Saison nicht um den Aufstieg gehen?Ich hätte kein Problem damit, den Aufstieg in die Oberliga als Ziel zu formulieren, wenn der Verein dahinter steht und die dafür notwendigen Voraussetzungen schafft.Ihr Team startet am Wochenende beim Masters. Nicht nur wegen des Siegs beim Hüggel-Cup zählt der SCM zu den Topfavoriten. Stört die Teilnahme die Vorbereitung, oder sind Sie ein Fan des Hallenkicks?Ich bin kein Freund des Hallenfußballs und hoffe in erster Linie darauf, dass wir das Masters und damit auch die Phase der Hallenturniere ohne Verletzungen und Rote Karten abschließen. Natürlich wollen wir uns auch vernünftig präsentieren, allerdings ohne Erfolgsdruck.Quelle: /Meller Kreisblatt 10. Januar 2013 18:15 UhrIn Kürze bringt svr.de ein Doppel-Interview mit Chefcoach Günter Baerhausen

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