Für Malte Becker ist nach der Saison Schluss

Mit sechs Jahren wurde Malte Becker von seinen Eltern im SV Bad Rothenfelde angemeldet, spielte bereits in seinem letzten Jahr als A-Junior in der 2. Mannschaft und gab in der folgenden Saison seinen Einstand in der 1. Herrenmannschaft. Seitdem hat der 29-Jährige mit seinem SVR mehr als 11 Jahre lang die Fußballplätze in Niedersachsen bereist. Warum sich der kampfstarke Angreifer nach dieser Saison vom höherklassigen Amateurfußball verabschiedet, erklärt er in unserer Rubrik: „Nachgefragt“.Herr Becker, ist es nicht noch zu früh, mit 29 Jahren die sportliche Karriere zu beenden?Malte Becker: „Ja, das ist sicher für einen Fußballer sehr früh. Ich hätte mit Sicherheit noch mehrere Jahre auf meinem derzeitigen Niveau spielen können. Aber körperliche Probleme zwingen mich dazu, ich muss immer wieder Pausen einlegen und kann während dieser Zeit auch nicht am Training teilnehmen. Außerdem beansprucht die Familie jetzt mehr Zeit. Ich bin jetzt 11 Jahre lang im Herrenbereich aktiv. Da ist es Zeit, auch mal an die eigene Gesundheit und an die Familie zu denken“.Hängen Sie denn die Fußballschuhe komplett an den Nagel?Malte Becker: „Nein, das mit absoluter Sicherheit nicht. In der nächsten Saison werde ich bei der 2. Mannschaft des SVR als Spielertrainer tätig sein. Da kenne ich die meisten Spieler und der Trainingsaufwand ist nicht so groß. Ich suche derzeit noch einen Co-Trainer. Bislang war immer der Druck vorhanden, möglichst an jedem Training teilzunehmen, denn Günter Baerhausen musste ja eine Rechtfertigung haben, warum er mich aufstellt, wenn ich spiele. Zu meinen Zielen mit der 2. Mannschaft möchte ich mich aber erst dann äußern, wenn ich vorgestellt wurde“. In 23 Jahren beim SVR haben Sie sicherlich einiges erlebt. Was war das nachhaltigste Erlebnis?Malte Becker: „Da gibt es zwei einschneidende Erlebnisse: In meinem 1. Herrenjahr (2003) nach dem Aufstieg die Spiele in der damaligen Niedersachsenliga und der Gewinn des Bezirkspokals. Etwas Besonderes war aber nach dem freiwilligen Rückzug in 2005 der Durchmarsch von der Kreisliga der sofortige Wiederaufstieg in die Oberliga Niedersachsen (2008), wo alle Leistungsträger der Mannschaft geblieben waren und dieses kleine Wunder ermöglicht hatten. Hier zeigte sich schon das ausgeprägte familiäre Vereinsleben und der große Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft“.Sie möchten Ihre sportliche Karriere vermutlich beim SVR nicht unbedingt mit einem Mittelplatz beenden. Welche Ziele haben Sie noch für diese Saison?Malte Becker: „Nein, natürlich nicht. Wir wollen nach Möglichkeit den Bezirkspokal gewinnen und die Saison zwischen Platz 2 bis 5 beenden. Ich glaube, das wäre auch für mich ein schöner Abschluss“.In der letzten Saison haben Sie sieben Tore erzielt. In dieser Serie aber bereits neunmal getroffen….Malte Becker: „Eine zweistellige Trefferzahl war vor Saisonbeginn mein Ziel. Das sollte auch möglich sein, wenn ich meine Rückenprobleme in den Griff bekomme. Auf jeden Fall will ich mehr Tore erzielen als Torsten Kuhlmann“. Sie zählten über ein Jahrzehnt mit zu den absoluten Leistungsträgern der Mannschaft. Fällt Ihnen der Abschied schwer?Malte Becker: „Absolut, auf jeden Fall. Es hat sich in der letzten Zeit etwas entwickelt und da fällt der Abschied schon schwer. Außerhalb des Spielfeldes bin ich auch weiterhin mit den Spielern zusammen. In absoluten Notsituationen stehe ich Günter Baerhausen – soweit es meine Gesundheit erlaubt - auch zur Verfügung. In meiner neuen Funktion wird es auch künftig eine gute Zusammenarbeit mit Günter und der Mannschaft geben. Es ist kein Abschied vom SVR“.Das Gespräch führte Horst Deneke

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