Leer jubelt dank Alleskönner und Spezialist

Von Ingo Poppen und Sören SiemensJulian Gläser erzielte das wichtige 1:0 beim 2:0-Sieg in Emden. Germania-Keeper Marcel Lücking war bärenstark. In der Nachspielzeit markierte Waldemar Kowalczyk den Endstand. Nach dem Spiel kam es zu unschönen Szenen: Etwa zehn Emder „Anhänger“ griffen Germania-Fans tätlich an.Emden - Ein Alleskönner und ein Spezialist waren am Freitag zwei der Garanten für den 2:0-Sieg des VfL Germania Leer beim BSV Kickers Emden. Während Allrounder Julian Gläser das wichtige und sehenswerte 1:0 erzielte, hielt Marcel Lücking nach der Pause mit starken Paraden die Führung fest – bis Waldemar Kowalczyk die Gäste in der dritten Minute der Nachspielzeit mit dem 2:0 erlöste. Der Rest war Jubel pur bei den Germanen, die vor der stattlichen Kulisse von 723 Zuschauern den zweiten Saisonsieg in der Fußball-Landesliga nach fünf sieglosen Partien in Serie feierten. „Die Erleichterung ist sehr groß. Besonders dank der starken Defensive haben wir gewinnen können“, sagte VfL-Trainer Werner Pastorek.Aus der Defensive ragte Torwart Marcel Lücking heraus. Der ehemalige Emder und Germania-Kapitän war nach dem Wechsel der Fels in der Brandung. Mit starken Paraden wehrte er Schüsse von Tido Steffens (60.), Sebastian Bloem (64.) und einen tollen Freistoß von Aziz Timur aus 22 Metern (83.) ab, den wohl nicht jeder Landesliga-Keeper gehalten hätte. Nicht umsonst stand Lücking nach dem Spiel auf dem Zaun des Gästeblocks und stimmte mit den Fans einen „Humba“ an. „Diese tolle Kulisse hat uns besonders motiviert. Und ich merkte nach den ersten Paraden, dass ich einen guten Tag habe.“Nach dem Wechsel erhöhte Kickers den DruckDoch es dauerte, bis der 26-Jährige in Erscheinung trat. Die ersten Möglichkeiten hatten die Leeraner. Nachdem Christopher Appeldorn noch freistehend an René Carstens gescheitert war (11.), folgte der große Auftritt von Julian Gläser. Der Mann, der bereits in der Abwehr und im Angriff zum Einsatz kam, spielte am Freitag als Sechser und nutzte einen Aussetzer der Emder Defensive, die den Ball „vertändelte“. Der Leeraner sah, dass Carstens ein paar Meter vor seinem Tor stand und schlenzte den Ball aus 22 Metern ins Tor (17.). Kurz darauf parierte Carstens einen Kowalczyk-Schuss gerade noch so. Nach 22 Minuten war dann Lücking erstmals zur Stelle, als er einen Kopfball von Tido Steffens aus kurzer Entfernung parierte. In der 32. Minute klärte zudem Enock Maguru kurz vor der Linie.Nach dem Wechsel erhöhte Kickers den Druck und kam zu Beginn auch zu einigen Chancen. Bei der größten war Torwart Lücking bereits geschlagen. Doch der Schuss von Bernd Grotlüschen wurde von Pawel Grocholski auf der Linie geklärt (59.). Die Germanen konzentrierten sich auf das Verteidigen und hatten durch den eingewechselten Benjamin Lünemann die Doppelchance zum 0:2 (79.). Er scheiterte an Carstens und an einem Verteidiger-Bein. Die Schlussoffensive der Emder brachte nichts mehr ein. Im Gegenteil: Waldemar Kowalczyk vollendete einen Konter noch zum 0:2. „Wir haben leider die erste Halbzeit verschlafen. Wenn wir das 1:1 erzielt hätten, wäre die Partie vermutlich gekippt“, befand Emdens Trainer Yasin Turan.Einige Minuten nach dem Spiel kam es noch zu unschönen Szenen. Etwa zehn Emder „Anhänger“ griffen nach einem kurzen Verbal-Scharmützel einige Germania-Fans tätlich an. Dabei sollen Leeraner Zuschauer auch leichte Verletzungen erlitten und anschließend ein Krankenhaus aufgesucht haben. Quelle: Ostfriesen Zeitung

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