Melle stürmt erneut den Hüggel

Eine fantastische Atmosphäre, rassige Fußballspiele und ein verdienter Sieger – das war die 25. Auflage des Hüggelcups des SV Ohrbeck. Am Ende jubelte Titelverteidiger SC Melle nach einem turbulenten 4:2-Erfolg im Finale über Viktoria GMHütte.Überraschend. Nein, wohl eher der ganz normale Hallenwahnsinn war der verrückte Endspiel-Sieg des SC Melle. Meist dominant und in den richtigen Momenten nervenstark hatte sich der SCM den Triumph verdient. So auch im Finale, das dem Herzschlag „Rückstand, Ausgleich, Führung, Ausgleich, Sieg“ folgte – und das gegen ein GMHütter Team, das vor dem Turnier wohl kaum einer auf die Favoritenliste gesetzt hätte. Die Viktoria allerdings bestimmte in beinahe jeder Partie das Tempo. Mal dynamisch und druckvoll, mal abwartend und lauernd, mal hart und mal technisch brillant: So schlängelte sich GMHütte durch das Turnier und zeigte dabei immer wieder Hallenfußball vom Feinsten.Ähnlich wie auch die Konkurrenten von Türkspor, die sich durch ein 3:2 im Neunmeterschießen gegen den VfL Kloster Oesede den dritten Rang sicherten und sich für ein fabelhaftes Turnier belohnten, in dem der Kreisligist nicht nur durch technisch anspruchsvollen Fußball beeindruckte, sondern sogar beinahe den Topfavoriten SC Melle übertölpelt hätte.Die Halbfinalderbys hätten gegensätzlicher kaum verlaufen können. Hier das hektische Stadtderby zwischen dem SC Melle und dem frenetisch angefeuerten Kreisligisten Türkspor, das der Landesligist knapp mit 3:2 für sich entschied. Dort das einseitige 5:1 der überraschend abgebrühten GMHütter gegen die Publikumslieblinge von Kloster Oesede.Zuvor hatte sich in der Gruppenphase die alte Weisheit bewahrheitet, wonach unverhofft oft kommt – und im Hallenfußball sogar manchmal noch öfter. Erfahren musste dies der SV Bad Ro thenfelde. Der Landesligist war als einer der Favoriten ins Turnier gestartet, hatte aber nach einem Remis im hochklassigen Eröffnungsspiel gegen den SC Melle und der 4:8-Niederlage gegen GMHütte seine Chance auf das Halbfinale bereits verspielt. „Die Enttäuschung ist groß, als Landesligist willst du mehr erreichen. Aber man muss sagen, dass Hütte uns wirklich gut ausgespielt hat“, sagte Verteidiger Jan Unger.Immerhin solidarisierte sich das Publikum mit dem SVR und wetterte gegen die Viktoria aus GMHütte, die bei ihrem Sieg über Bad Rothenfelde mehrmals zu hart attackierte und aufgrund von Zeitstrafen am Ende mit nur zwei Feldspielern ihren Vorsprung über die Zeit rettete.Auch sonst prägte die Kulisse den Hüggelcup ebenso sehr, wie es die fesselnden Fußballspiele selbst taten. Da waren die Fans von Türkspor Melle, die ihre Mannschaft nach vorne peitschten, als hinge ihr Leben davon ab. Nur einige Dezibel leiser tobte der Anhang des VfL Kloster Oesede – mit Erfolg. Sie trugen ihren Favoriten ins Halbfinale. Dort blieben sie nicht alleine, denn obwohl nur noch die letzten vier Spiele zu absolvieren waren, drängten weitere Zuschauer in die Halle.Kein Wunder also, dass die Bilanz von Organisator Holger Elixmann vom SV Ohrbeck positiv ausfiel: „Wir sind hochzufrieden. Es ist ein tolles und faires Publikum, das auf den Rängen Vollgas gibt.“Quelle: noz.de

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