Rothenfelde mit Baerhausen im Aufwind - Melle fehlt ein Knipser - Karp vermisst letzten Willen

Osnabrück. Beim ersten Blick auf die Abschlusstabelle geben die Landesligisten aus der Region ein schönes Bild ab. Nahezu mit gleicher Punktausbeute rangieren SV Bad Rothenfelde, SC Melle und BW Hollage in der Spitzengruppe. Nur ein Vertreter aus dem regionalen Quartett fällt aus dem Rahmen: Für Aufsteiger und Schlusslicht SSC Dodesheide ist das „Abenteuer 6. Liga“ nach einem Jahr beendet.Unter dem Strich muss man zugeben, dass die Qualität nicht reichte. Wir konnten zwar phasenweise mithalten, aber die Konstanz war nie da, blickt SSC-Trainer Holger Karp ernüchtert zurück. Die Verbitterung über die bösen Schlappen am Saisonende (2:7, 1:8) ist aber schon wieder dem hoffnungsvollen Blick nach vorn gewichen: „Ich hab einfach einen Narren an den Jungs gefressen. Daher will ich so lange es geht hier weitermachen“, stellt der Ex-Profi klar.Obwohl Karp bei einigen Akteuren seines auswärts erschreckend erfolglosen Teams den „letzten Willen“ vermisste, bleibt der Kader beim Neustart in der Bezirksliga fast komplett beisammen. Für Timo Ganschinietz (Raspo), Benjamin Möllers und Torwart Tobias Schimmöller (Spelle) kommen u. a. Keeper Stefan Remest (TuS Haste II), André Schimmöller und Sebastian Rüther (beide Lechtingen) hinzu.Mit dem zehnfachen Torschützen Artöm Pfannenstiel heuert der beste SSC-Goalgetter beim SC Melle an. „Uns hat in dieser Saison ein echter Knipser gefehlt“, nennt SSC-Kotrainer Tobias Brockmeyer einen Grund für den Leistungsabfall nach starker Hinrunde. Obwohl Christian Mäscher (18 Treffer) und Fatmir Dusinovic (16, trotz langer Pause) Torgefahr garantierten, fehlte zentral ein kaltschnäuziger Vollstrecker.Zudem verhinderten das anhaltende Verletzungspech von Leistungsträgern (Carsten Klamer, Markus Aulbert) und die Auswärtsschwäche den Sprung an die Tabellenspitze. Immerhin: Während andere Topteams der Vorsaison wie Papenburg oder Schüttorf abstürzten, behauptete sich die Elf von Farhat Dahech in der Spitzengruppe. Ohne Christopher Leonhardt (Studium in Kiel), aber mit Zugängen wie Torwart Lennart Süllow (Merzen) und Yakup Akbayram (VfL U23) soll wieder angegriffen werden.Nach dem Aufstieg des verdienten Meisters SV Holthausen-Biene ist 2011/12 vor allem mit dem finanzkräftigen SSV Jeddeloh und dem VfL Oythe (100 Treffer!) zu rechnen. Oben mitreden will auch der SV Bad Rothenfelde, der unter Neu-Trainer Günter Baerhausen in der Rückrunde einen klaren Aufwärtstrend zeigte. Sollten die Shootingstars um Kevin Kilubi und Jan Unger diese Tendenz bestätigen, könnte auch der Verlust von Rene Bonath und Kai Hartmann (beide Damme) kompensiert werden.Das Beispiel BW Hollage belegt, wie man in der Landesliga mit hungrigen Youngstern statt anspruchsvollen „Halbprofis“ bestehen kann. Nach anfänglichen Problemen wuchsen Fernando Seker, Max Tolischus, Frank Placke und Alexander Nedimovic sogar in Führungsrollen. Hollage ist eine gute Adresse für Talente. Hier wird ihnen das nötige Vertrauen gegeben, sich entwickeln zu können, sagt Thomas Lüken, der sich mit dem Erreichten sehr zufrieden zeigt und die Verjüngungskur auch im elften Trainerjahr am Benkenbusch konsequent fortsetzen will.Quelle: noz.de

Zurück