Von der neuen Freude eines Torjägers

Von Ingo PoppenDer Emder Angreifer Tido Steffens schnürte beim 2:0 gegen Bad Rothenfelde einen Doppelpack. Die Ostfriesen sind nun seit fünf Partien ungeschlagen. In dieser Zeit erzielte der 20-Jährige fünf Treffer. Ein Teamkollege bewies seine Qualitäten als Allrounder.Emden - Lange musste Tido Steffens auf einen eigenen Treffer warten. 812 Minuten dauerte die Leidenszeit des Angreifers von Fußball-Landesligist Kickers Emden. Doch seit dem 27. März, als dem 20-Jährigen beim 5:0 gegen Schüttorf ein Tor gelang, trifft er wieder nach Belieben. So auch am Sonntag: Steffens schnürte beim Emder 2:0-Erfolg gegen den SV Bad Rothenfelde einen Doppelpack. „Es läuft wieder rund – bei der Mannschaft und auch bei mir“, sagte er. Die Ostfriesen sind nun seit fünf Partien ungeschlagen – Steffens erzielte in dieser Zeit fünf Tore. „Der Spaß und die Freude sind zurückgekehrt“, sagte der Stürmer, dem in der 84. und 88. Minute die Saisontreffer Nummer 19 und 20 gelangen. „Tido ist die Lockerheit wieder anzumerken“, sagte Kickers-Trainer Rudi Zedi. „Er zeigt, welche Qualitäten er besitzt und belohnt sich auch noch – das freut mich riesig.“Gute Laune bereitete dem Emder Coach auch der engagierte Auftritt seiner Mannschaft – zumindest nach der Pause. „Vorher sah das alles ganz nett aus“, so Zedi. „Aber ganz nett reicht mir nicht.“ Seine Akteure lauschten der Halbzeitansprache offenbar aufmerksam, erhöhten den Druck – und profitierten auch von einer Personalentscheidung ihres Trainers. Zedi beorderte Reinhard Grotlüschen nach 66 Minuten von der Innenverteidigung in den Angriff. Dort sorgte der 23-Jährige für neuen Schwung und bereitete das 1:0 sehenswert vor. Schon beim 2:1-Sieg in Brake vor einer Woche hatte Reinhard Grotlüschen die Rollen getauscht und war als Offensivakteur an beiden Treffern beteiligt. „Ich spiele am liebsten ganz vorne“, sagte Grotlüschen und lächelte. „Hinten ist es etwas langweiliger, aber trotzdem helfe ich dort gerne aus.“ Gemeinsam mit seinem Bruder Ralf hatte Reinhard Grotlüschen den mit 14 Treffern besten Rothenfelder Torschützen Patrick Fiß vor der „Rotation“ vollkommen abgemeldet. „Wir haben insgesamt wenig zugelassen und verdient gewonnen.“Nachdem Kickers mehrere gute Chancen ungenutzt gelassen hatte, behielt Steffens frei vor Gäste-Keeper Benjamin Hantke die Nerven und schob souverän zur Führung ein (84.). Vier Minuten später entschied Schiedsrichter Martin Heck (Lingen) nach Foul an Sebastian Bloem auf Elfmeter. Steffens, der bereits in Brake vom Punkt getroffen hatte, trat an – und verwandelte mit einem überlegten Flachschuss. In der Nachspielzeit wechselte Zedi seinen Matchwinner dann aus. 220 Zuschauer verabschiedeten Steffens mit viel Applaus vom Rasen. Den durfte er kurz darauf wieder betreten – um seiner neuen Freude gemeinsam mit den Teamkollegen freien Lauf zu lassen.Quelle: Ostfriesen Zeitung

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