"Insolvenzmasse": SV Meppen bediente sich schon beim BSV Kickers Emden - jetzt auch bei Eintracht Nordhorn?

Nordhorn/Emden - Im Westen nichts Neues. Das kann man auch in der Fußball-Pause der Oberliga Niedersachsen nicht behauptet. Die Klubs bedienen sich vor allem fleißig an der ablösefreien Insolvenz-Masse des BSV Kickers Emden und von Eintracht Nordhorn. Der SV Meppen gleich bei beiden.Ein Balance-Akt mit seltenen Ansprüchen steht den Fußball-Oberligisten Kickers Emden und Eintracht Nordhorn in der nächsten Woche bis zum Monats-Ultimo, wenn auch Neues an der Insolvenz-Front verkündet werden wird, bevor.Nicht nur finanziell kämpfen die beiden traditionsreichen Vereine nach der beantragten Insolvenz ums Überleben. Es ist fraglich, ob bei Kickers Emden dann gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck und für Eintracht Nordhorn zum 2012er Start gegen den BSV Rehden überhaupt ein Team aufläuft...Zuerst einmal bedienten sich die Oldenburger bei Kickers Emden. Das Duo Daniel Kulbatzki und Malte Müller wechselt zum Landesligisten VfL, der plötzlich – weil halt die Vize der Landesligen den Emden/Nordhorn-Ersatz für die Oberliga ausspielen dürfen - Aufstiegsträume haben darf, und Stürmer Julian Bennert zieht es zum VfB, der in der „neuen Tabelle bereits einen Regionalliga-Aufstiegsrang einnimmt.Eigentlich sind die Oldenburger ja Siebter. Aber die Spiele gegen Emden und Nordhorn werden im Insolvenz-Fall nicht gewertet. Einigen Klubs gehen sechs Punkte verloren. Vor dem VfB Oldenburg wäre noch der VfL Osnabrück II positioniert, aber Reserveteams von Drittligisten dürfen künftig nicht mehr in die 3. Liga.Der SV Holthausen/Biene war besonders „bedient. Das stolz gefeierte 6:0 gegen den Nachbarn Eintracht Nordhorn hatte den Neuling erstmals ganz allein an die Spitze katapultiert und mit dem 2:0 gegen Emden war die leichte Krise im Spätherbst beendet worden. Jetzt sollten beide Siege wertlos sein? Der Lingener Vorstadt-Klub führte die Trauer so vor, als seien die Punktabzüge nicht per Spielordnung vorgeschrieben sondern vom Spielausschuss beim jüngsten Staffeltag der Oberliga geklaut. Er ist jetzt Neunter statt Siebter. Stürmer Viktor Braininger und fürs Mittelfeld Nils Höting kommen jetzt aus der Grafschafter „Konkursmasse nach Biene.So trainierten bei Eintracht Nordhorn in dieser Woche aus dem bisherigen Kader nur noch Stockmann, Yilmaz, Trainer-Sohn Dardan Lajci, Kapitän Herion Novaku und Leo Homann. Ob der Kader mit Alt-Herren-Spielern aufgefüllt wird, ist fraglich. Der 25jährige Schlussmann Andre Lange verkündete schon seinen Abschied, obwohl kein neuer Klub in Aussicht ist. Die Lage wird prekär. Sollte keine Mannschaft aufgeboten werden können, droht der Rutsch in die 1. Kreisklasse, denn die Eintracht-Reserve holte in der Kreisliga bisher erst sechs Punkte in 17 Spielen.Schlange standen die Vereine bei Timo Scherping. Der Stürmer war in allen Spielen Nordhorns Aktivposten, traf 13mal. Nach dem Probetraining bei den SF Lotte testet der SV Meppen den aus Gronau stammenden Studenten, der bei Preußen Münster groß wurde und es dann bei Fortuna Düsseldorf nur bis zur Regionalliga schaffte, heute gegen den SV Bad Bentheim. Am Dienstag, wenn statt Lotte jetzt der SV Holthausen/Biene der Gegner ist, dürfte der Spielerpass des natürlich ablösefreien Stürmers schon unterwegs sein. Der SV Meppen bedient sich somit bei beiden Insolvenz-Vereinen.Zusammen mit Andreas Gerdes-Wurpts, der in der vorigen Woche aus Emden kam, bildet Scherping das neue Angriffspaar. Michael Holt rückt ins Mittelfeld. Spieler wie Eric Bruns oder der wieder genesene Marcel Hoppe haben jetzt keine Einsatzchance mehr. Aber Hoppe und auch den nach Oldenburg zurückgekehrten und dort wieder aufblühenden Sebastian Ferrulli hatte Meppens Trainer Johann Lünemann schon in der letzten Saison weitestgehend verschmäht. Ferrulli war damals nur sieben Mal über die volle Distanz gegangen, Hoppe war nur neunmal eingewechselt worden. Er kam dabei auf 186 Spielminuten, während Trainersohn Benjamin Lünemann am Schluss eine Bilanz von 20 Saisonspielen aufwies.So werden die Neuen Gerdes-Wurpts und Scherping in Meppen zwar begrüßt und als willkommene Verstärkung für das erste 2012er Auftakt-Spiel gegen Holstein Kiel gesehen, doch angesichts des jüngst aufgebauten, gelobten und recht kostenträchtigen Jugendleistungszentrums werden natürlich auch Hoffnungen genährt, dass wieder wie einst beim 2.-Liga-Aufstieg 1987 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Erfolg garantieren sollen. Immerhin haben die Meppener nach wie vor das recht ehrgeizige Ziel der 3. Liga.Quelle: Nordwestsport.comGeschrieben von Hermann GerdesFreitag, den 20. Januar 2012 um 18:39 Uhr

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