Kickers-Zukunft: Ex-Auricher entscheidet

Der Insolvenzverwalter reichte das Gutachten ein. Richter Ulrich Kötting war viele Jahre SpVg-Chef. Die Emder Verantwortlichen rechnen mit einer zügigen Entscheidung. Wird das Verfahren eröffnet, könnte der Verein überleben.Emden/Aurich - Am Dienstag hat Axel Gerbers sein Gutachten über den BSV Kickers Emden beim Amtsgericht Aurich abgegeben. Nun liegt die Zukunft des insolventen Fußball-Oberligisten in den Händen von Richter Ulrich Kötting. Damit entscheidet der jahrelange und ehemalige Vorsitzende des früheren Rivalen SpVg Aurich darüber, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet oder Mangels Masse abgelehnt wird.Der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Gerbers äußerte sich auf OZ-Nachfrage nicht zu den Erfolgschancen. Fakt ist, dass das Amtsgericht in den allermeisten Fällen der Empfehlung des Gutachters folgt. Und Fakt ist auch, dass das Emder Umfeld positiv gestimmt ist. Mit einer Entscheidung von Richter Ulrich Kötting wird zeitnah gerechnet. „In ein bis zwei Tagen wissen wir mehr“, sagte ein Sprecher von Gerbers.Tritt der wahrscheinlichere Fall einer Verfahrens-Eröffnung ein, könnte der Verein überlebenDer Bremer Rechtsanwalt war am 25. November 2011 mit dem „Fall“ Kickers Emden beauftragt worden, nachdem der mit etwa 2,8 Millionen Euro verschuldete Fünftligist einen Insolvenzantrag beim Auricher Amtsgericht gestellt hatte. Die übliche vierwöchige Frist zur Erstellung des Gutachtens ließ er um weitere vier Wochen verlängern. Am Dienstag musste Gerbers die Unterlagen einreichen. Sollte Kötting sich gegen eine Eröffnung des Verfahrens aussprechen, wird der BSV Kickers aus dem Vereinsregister gestrichen. Der Klub würde nicht mehr existieren. Tritt der wahrscheinlichere Fall einer Verfahrens-Eröffnung ein, könnte der Verein überleben. Dann strebt der ehemalige Drittligist eine Plan-Insolvenz an. „Es würde zunächst einen Berichtstermin am Amtsgericht Aurich geben. Dort informiert der Insolvenzverwalter die Gläubiger über das weitere Vorgehen“, erklärte Kickers-Präsident Günther Kunz, der das Amt kurz vor Weihnachten übernommen hatte.Dessen ehemaliger „Chef“ Engelbert Schmidt, unter dem Kunz viele Jahre als Vizepräsident fungierte, ist Hauptgläubiger des BSV Kickers. Ihm schuldet der Klub etwa 1,1 Millionen Euro. Bei einer Grundstücksgesellschaft, an der Schmidt beteiligt ist, steht der Traditionsverein mit 400 000 Euro in der Kreide. Die Verbindlichkeiten bei der Stadt Emden belaufen sich auf rund 600 000 Euro.Quelle: Ostfriesen Zeitungvon Sören Siemens1. Februar 2012

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