Trauerspiel ohne Ende

Der TuS Heidkrug tritt nicht in Schüttorf an. Das Trainerteam ist frustriert, der Vorstand erbost und die Zukunft ungewisser denn je.Von DANIEL NIEBUHRDELMENHORST. Nach 13 Niederlagen in Folge und unzähligen Krisensitzungen hat der Niedergang der Fußballer vom TuS Heidkrug einen neuen Höhepunkt erreicht – und zwar einen mit möglicherweise drastischen Konsequenzen. Gestern reiste die Landesliga-Mannschaft nicht zum Auswärtsspiel beim FC Schüttorf 09, gab die Punkte kampflos ab und sorgte für betretene Stimmung beim Trainerteam und dem Vorstand. „Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte, das ist wirklich frustrierend“, meinte Coach Klaus Geveshausen, und Vorsitzende Marion Grotheer fand die Absage „mehr als peinlich. Einige sollten sich fragen, was sie hier anrichten.“Laut Kotrainer Thomas Hebgen ist das Team aus ganz profanen Gründen nicht nach Schüttorf gefahren – es standen nur zehn Spieler zur Verfügung: „Wir waren schlicht nicht genügend Leute, so traurig das ist. Unter den zehn waren sogar noch drei Angeschlagene.“ Offenbar hatten sich einige Akteure erst am ges­trigen Morgen kurz vor der geplanten Abfahrt krank gemeldet und den Rest des Teams samt Trainer damit vor vollendete Tatsachen gestellt.Dass nun die Punkte nach Schüttorf gehen, ist wohl noch der geringste Schaden an der gestrigen Absage. Deutlich schlimmer ist ohne Zweifel das blamable Bild, das die Mannschaft vor allem außerhalb des Platzes abgibt. „Wir reden hier immerhin über die Landesliga“, betont Grotheer, stellt aber auch klar, „dass man nicht alle Spieler über einen Kamm scheren sollte. Es sind viele dabei, die sich für den Verein aufopfern – andere allerdings nicht.“Was das für Konsequenzen haben wird, ließ Grotheer gestern unausgesprochen, es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass ein Rückzug des Teams aus dem Landesliga-Spielbetrieb schon zwei Wochen zuvor diskutiert worden war, bis die Mannschaft sich in einer emotionalen Krisensitzung mit dem Vorstand dafür stark gemacht hatte, „die Saison in Anstand zu beenden“ (Hebgen). Ein frommer Wunsch, dessen Erfüllung ungewisser ist denn je. Wo der Weg der Heidkruger auch hinführt, Klaus Geveshausen wird in der kommenden Saison definitiv nicht beim TuS an der Seitenlinie stehen: Der Verein wird die Option auf eine Verlängerung des Vertrages am Saisonende nicht ziehen. „Das kann ich gut verstehen“, meinte der Coach und nahm den Vorstand demonstrativ in Schutz: „Man kann nicht immer alles der Klubführung in die Schuhe schieben. Für unsere Situation kann doch Frau Grotheer nichts.“ Die Vorsitzende selbst kündigte an: „Wir werden uns ernste Gedanken machen, wie es nun weitergeht.“ Quelle: Delmenhorster Kreisblatt

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