`Kopf oben halten´

Der SV Bad Rothenfelde versuchte am Freitagabend in der Schlussphase noch einmal alles, spielte in der Abwehr mit einer Dreierkette, warf alles nach vorne. Doch mehr als ein Kopfball des eingewechselten Daniel Martens (73.), der knapp das BWH-Gehäuse verfehlte, sprang nicht mehr heraus. Selbst der Anschlusstreffer, das 1:2, wollte einfach nicht mehr fallen, es sollte an diesem Abend nicht sein.„Man muss es einfach akzeptieren, Hollage war an diesem Abend das clevere Team“, brachte es SVR-Chefcoach Günter Baerhausen nach der 0:2 (0:0)- Heimniederlage, die Nicolas Lanwert (53.) und Sebastian Kröger (69.) besiegelten, auf den Punkt. Der jungen SVR-Elf fehlte an diesem Abend einfach die Coolness, um ein solch prestigeträchtiges Derby für sich zu entscheiden. Das Landesliga-Spitzenspiel begann vor 250 Zuschauern wie erwartet: Der SVR bestimmte in der Anfangsphase die Partie und es sah keinesfalls nach einem Hollager-Erfolg aus. Das Spiel hätte sicherlich einen anderen Verlauf genommen, wenn Schiedsrichter Martin Heck (Lingen) in einer äußerst strittigen Szene (14.) auf Tor für den SVR entschieden hätte, als der Ball nach einem Schuss aus dem Gewühl die Torlinie überschritten hatte. Danach befreiten sich die Gäste vom Anfangsdruck des SVR und setzten durch Sebastian Kröger (21.) – mit einem Schuss knapp über die Querlatte – einen ersten Nadelstich. Der SVR in der Vorwärtsbewegung mit vielen Abspielfehlern und auch der letzte Pass kam nicht an. Solche „Kleinigkeiten“ sind meistenteils spielentscheidend.Nach der Pause verschoben sich die Kräfteverhältnisse: Die Hollager ließen defensiv fast nichts mehr zu, wurden in der Offensive zielstrebiger und schlugen aus dem Nichts zu. Völlig überflüssig dabei der 0:1-Führungstreffer für die Blau-Weißen als Nicolas Lanwert (53.) gleich zwei SVR-Abwehrspieler gekonnt ausgespielt hatte und dann mit einem 16-Meter Flachschuss Torwart Felix Zimmermann keine Chance ließ. Schade, der Gegentreffer fiel zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt, da wurde die junge SVR-Elf auf dem falschen Bein erwischt, das war ein Nackenschlag. Dennoch steckten die Grün-Weißen nicht auf und warfen alles nach vorne – allein der erlösende Ausgleichstreffer wollte nicht gelingen. Die beste Möglichkeit dazu hatte noch Torsten Kuhlmann (63.) als sein Schuss nach einer Flanke von Jan Unger nur den hinteren Torpfosten traf. Die Niederlage des SVR besiegelte dann Sebastian Kröger (69.), der einen Abpraller zum 0:2 versenkte, nachdem Felix Zimmermann zunächst noch den Schuss des freistehenden Nico Schwegmann noch mit einer Glanzparade abwehren konnte.„Es war nicht einfach gegen Hollage, die sehr geschickt gespielt und Becker und Fiß aus dem Spiel genommen haben“, meinte Baerhausen, der vor allem die Abspielfehler seiner Mannschaft bemängelte. Auch vor allem in der Rückwärtsbewegung ist bei der jungen SVR-Elf noch viel Potenzial nach oben.`Das tut weh´Es war nicht mehr zu ändern, die Gäste aus Hollage feierten nach dem Schlusspfiff im Mittelkreis enthusiastisch mit: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey“, während die SVR-Spieler mit gesenktem Kopf das Spielfeld im heristo-sportpark verließen. Der SVR ist als Tabellenführer in den 8. Spieltag gegangen, nach der Niederlage rutschte die Elf auf den 5. Platz ab, während sich Hollage auf Platz zwei verbesserte, punktgleich mit dem Tabellenersten SC Spelle-Venhaus. Die junge SVR-Elf darf sich jetzt nicht verrückt machen und muss keinesfalls den Kopf hängen lassen. Der Blick muss nach vorne gerichtet werden, denn es warten weitere schwere Aufgaben. Am Freitag nach MelleDenn es geht Schlag auf Schlag: Schon am Freitagabend, 19.30 Uhr (geänderte Anstoßzeit), steht das nächste prestigeträchtige Derby an, dann gastiert der SVR beim SC Melle 03 auf der Carl-Starcke-Sportanlage. Die Grün-Weißen haben vier Tage Zeit, um die Niederlage zu verkraften. „Dann werden sie wieder mit viel Elan loslegen“, ist sich Trainer Baerhausen sicher. Die Aufgabe dürfte allerdings gegen die wiedererstarkte Meller-Elf noch ungleich schwieriger werden. Aber vielleicht kommt dann auch wieder das Quäntchen Glück zu Fiß, Kuhlmann, Becker &amp, Co. zurück, das gegen Hollage fehlte.Horst Deneke

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