Mit großem Kampf und „halber Hand“

Von Holger Wilkens - Nordhorn. Günther Baerhausen, der Trainer des SV Bad Rothenfelde, hatte höflich geschwiegen, sein Nordhorner Kollege Ralf Cordes aber wollte es nach dem gestrigen Landesliga-Duell seines SV Eintracht gegen den Tabellenvierten doch ansprechen: „Beim 1:0 war eine halbe Hand mit dran“, gab Cordes das zu, was viele der knapp 300 Zuschauer im Eintracht-Stadion auch gesehen hatte. Nur der Schiedsrichter pfiff den frühen Treffer von Serkan Cayli nicht ab – und weil die Nordhorner Fußballer danach leidenschaftlich und mit großer Geschlossenheit ihre Führung verteidigten, konnten sie ihren zweiten Heimsieg feiern.Auch wenn Cayli der Ball in der sechsten Spielminute der Ball leicht an die Hand gesprungen war, ehe er mit einem platzierten Schuss ins Eck den Bad Rothenfelder Torwart überwand: Der Nordhorner Sieg war verdient. Und auch das sahen beide Trainer so: „Wir haben heute ordentlich dagegen gehalten und uns keine eklatanten Fehler in der Abwehr und im Spielaufbau geleistet“, freute sich Ralf Cordes, SVR-Coach Baerhausen hingegen ärgerte sich über die lasche Einstellung seiner Truppe. „Wenn man so ins Spiel geht, hat man keinen Punkt verdient.“Die frühe Führung, vom starken Flügelflitzer Marcel Piesche klasse vorbereitet, spielte den Nordhornern gestern in die Karten. Die Mannschaft um Leo Homann gewann Sicherheit, während die bislang so auswärtsstarken Gäste kaum etwas zustandebrachte. Schon nach 25 Minuten gab ihr Trainer die Viererkette auf, zur zweiten Halbzeit schickte er einen weiteren Stürmer aufs Feld – „genutzt hat das alles aber nichts“, erkannte Günther Baerhausen. Erst in der Schlussphase drängte der SVR massiv auf den Ausgleich.Über die gesamte Spielzeit hatte der SV Eintracht die besseren Torchancen, allein der nach einer Knieverletzung erstmals wieder eingesetzte Umut Berke hatte einige Male eine Vorentscheidung auf dem Fuß. „Das ist mein einziger Vorwurf: Wir haben unsere Kontersituationen nicht gut ausgespielt und hätten früher für Ruhe sorgen können.“ So aber wurde es noch hektisch: In der fünfminütigen Nachspielzeit wurde ein Schuss des im Strafraum freistehenden Malte Becker gerade noch abgefälscht, und zwei Mal musste Eintracht-Torwart Piotr Grzesiak gefährliche Fernschüsse entschärfen.Eintracht Nordhorn: Grzesiak – Kamp, Setzpfand, Köhler, Aydogan – Gerritzen, Homann – Piesche, Yilmaz (88. Stockmann), Berke (85. Veld) – Cayli (90. Singh).Tore: 1:0 Cayli (6.).Rote Karte: Reichenbach (Bad Rothenfelde, 60.) wegen groben Foulspiels an Marcel Piesche.Quelle: Grafschafter Nachrichten

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