"Was macht eigentlich...?" mit Igor Bulanov

Eine besondere zehnte Ausgabe

Über Lokomotive Moskau und den VfL Osnabrück gelang er 1996 in den damaligen Salinensportpark zum SVR. In sieben Jahren wurde er zur absoluten Legende mit vielen schönen Toren und Momenten. Nun meldet er sich zurück - in der zehnten Ausgabe von "Was macht eigentlich...?".

1. Geb. Datum? Familienstand sowie heutige Heimat?

15.11.1963, verheiratet, 2 Söhne, lebe mit meiner Familie im benachbarten Versmold.

 

2. In welchem Zeitfenster warst Du beim SVR aktiv?

1996 – 2003

 

3. Eventueller Spitzname aus der damaligen Zeit?

Kein Spitzname.

 

4. Damalige Stammposition beim SVR? Unter welchem Trainer hast Du gespielt?

Libero (heute gibt es ihn leider nicht mehr) / Thomas Schilling, kurz Roland Twyrdy.

 

5. Was waren Deine größten Erfolge bei SVR?

Leider kein Aufstieg, zum Glück kein Abstieg, aber (für einen Verteidiger) viele schönen Tore in der Niedersachsen- bzw. Verbandsliga.

 

6. Wie ging es fußballerisch nach dem SVR für Dich weiter?

2003 wurde ich 40 und da war es Schluss mit der aktiven Karriere. In meiner letzten Saison war ich der Spieler-Trainer der 2. Mannschaft des SVR.

 

7. Was machst Du heute (beruflich) den ganzen Tag?

Ich bin Betriebsleiter in einer Gebäudereinigungsfirma in Osnabrück. 

 

8. Trittst Du heutzutage selber noch hin und wieder aktiv gegen den Ball oder bist Du anderweitig sportlich aktiv?

Seit meinem letzten Spiel für die 2. Mannschaft des SVR kein einziges Spiel mehr – nicht einmal für die Altherren. Mit 40 war ich der Meinung, genug ist genug. Heute spiele ich mit der gleichen sportlichen Leidenschaft Golf.  

 

9. Wie hast Du die damalige Zeit erlebt bzw. was hat aus Deiner Sicht den SVR ausgemacht?

Es war eine unvergessliche Zeit. Als ehemaliger Profi konnte ich auf relativ hohem Niveau (damit ist die Spielklasse gemeint), ohne jeglichen Druck das Fußballspielen genießen. Wir waren eine tolle Truppe mit Marko Niemeyer im Tor, Ralf Kramer, Hansi Krause, Stefan Baran, Oli Carstens, Stefan Sturm, Marcus Schöttler, Frank Wehinghaus, später Thorsten Pisker oder Christian Mügge – die Liste könnte ich lange fortsetzen, mögen mir die Unerwähnten verzeihen. Der Trainer Thomas Schilling, die Betreuer mit Rudi Sturm an der Spitze, unsere Fans, die uns auch auf vielen Auswärtsreisen begleiteten, und, natürlich, Willi Peters – die Erinnerung an diese Menschen und jene Zeit lässt jedes Mal warm ums Herz werden. Es war einfach eine tolle und glückliche Zeit. Dafür bin ich dem SVR sehr dankbar.

 

10. Gibt es ein Spiel, welches Dir ganz besonders positiv oder negativ in Erinnerung geblieben ist?

Da gibt es mehrere, zum Beispiel das Spiel, in dem ich 3 Elfmetertore schoss. Einen links, einen rechts und einen in die Mitte. Das war im Salinensportpark gegen die Amateure von Hannover 96, glaube ich, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich glaube, wir haben 8:0 oder so ähnlich gewonnen.

 

11. Hast Du heute noch Kontakt zu ehemaligen Spielern, Trainer und/oder Funktionären?

Gelegentlich und eher zufällig. Am häufigsten laufen mir Thorsten Pisker und Marko Niemeyer über den Weg.

 

12. Wie bewertest Du den Wandel des Fußballs und was bedeutet Dir der SVR heute?

Darüber könnte ich eine Abhandlung schreiben, lasse aber lieber. Ich bewundere die Spieler, die heute viel schneller, athletischer und technisch besser sind, als wir es jemals waren. Die Kommerzialisierung und andere Entwicklungen (ich sage nur Videobeweis und die Handspiel-Regel) haben auf der anderen Seite dafür gesorgt, dass ich mich für den (professionellen) Fußball immer weniger interessiere.

Der SVR von damals war für mich eine Wohlfühloase und ist heute ein Sehnsuchtsort. Leider kann man die Zeit weder anhalten noch zurückdrehen, auch wenn man es manchmal möchte. 

 

13. Wann sehen wir Dich mal wieder im (heutigen) heristo-Sportpark?

Vermutlich bald, wenn es die Situation wieder zulässt.

Vielen Dank, dass Du mitgemacht hast, Igor! Dir und Deiner Familie alles Gute und hoffentlich bis bald im heristo-Sportpark!

Fotos: Privat/ NOZ-Archiv

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